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daneben aber auch die Schaffung einer großen Reihe kulturell und sozial-
politisch wertvoller Einrichtungen: 17g4 wird der Wiener-Neustädter Kanal
begonnen, 1797 das Antikenkabinett neu aufgestellt, 1798 die Müllersche
Kunstgalerie, 1801 das Schauspielhaus an der Wien von Schikaneder eröffnet,
1803 wird das Strafgesetzbuch, 1811 das bürgerliche Gesetzbuch kund-
gemacht, 1804 die Hof- und Staatsdruckerei errichtet, 1806 die Ambraser
Sammlung nach Wien gebracht und die Liechtenstein-Galerie im Roßauer
Palais aufgestellt, 1811 werden zur Belebung der Bautätigkeit weitgehende
Begünstigungen gewährt, im selben Jahre wird das Joanneum in Graz,
Das Schottenstifx in Wien, neu erbaut von J. Komhäusel 1826 bis 1832
sodann werden die Museen in Pest, Prag, Laibach, Innsbruck und Brünn
und im Jahre 1815, wie bereits erwähnt, die Technische Hochschule in Wien
errichtet.
Die Sorge um Regelung und Förderung des Bauwesens im Interesse
der staatlichen und privaten Tätigkeit auf diesem Gebiet und die Heranbildung
tüchtiger Architekten, Baumeister und Bauhandwerker, welche schon in den
Zeiten Kaiser Josefs den Regierungsbehörden am Herzen lag, steht auch in
der Franziszeischen Epoche obenan. So ist die Stellung der Architektur in
der Zeit, von der wir hier sprechen, von größter Bedeutung, ihrer selbst wegen
und mit Rücksicht auf den maßgebenden Einfiuß, den sie mehr und mehr
auf zahlreiche Zweige des Kunsthandwerkes ausübte. Ihrem unbestreitbaren,
uns heute wieder zum Bewußtsein kommenden objektiven Werte steht auch
eine mit Rücksicht auf die wirtschaftlichen Verhältnisse der Zeit auffallende