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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 1 und 2)

ingeniöser Eriinder; schon 1798 hat er Ziegel geschaffen, deren Haltbarkeit die 
der bisherigen weit übertraf, er erfand neue Glasuren für Geschirr, das Wiener 
Steingut der Zeit ist seine Schöpfung, und er ist der Begründer der nachrnals 
so berühmt gewordenen keramischen Fabrik, die später nach Budweis 
verlegt worden ist. Schon im Jahre 1804 brachte er aber auch seine Bleistifte 
hervor, von denen ein 
Vierteljahrhundertspäter 
200.000 Stück exportiert 
wurden, und auch seine 
Rotstifte, schwarze Krei- 
de und Tusche, der von 
ihm erfundene künstliche 
Bimsstein und sein von den 
Künstlern der Zeit hoch- 
geschätztes sogenanntes 
Neapelgelb brachte ihm 
in weiten Kreisen Anse- 
hen und hervorragende 
Stellung. Dieser erfin- 
derische Mann, einer der 
tätigstemkraftvollstenund 
originellsten Geister der 
Epoche, ist 1816 gestorben. 
Nicht minder ge- 
schätzt war Josef Korn- 
häusel, einer der meistbe- 
schäftigten Baukiinstler, 
der das Wiener Stadtbild 
durch viele Züge berei- 
chert, Baden bei Wien 
den Stempel der Franzis- 
zeischen Stilrichtung auf- 
geprägt und auch in 
Mähren viele treffliche 
Leistungen hervorge- 
bracht hat. Er war an der 
Akademie Schüler Hohenbergs, des Erbauers der Gloriette, des Schönbrunner 
Theaters und des Palais Fries (Pallavicini), der ganz im Geiste Kaiser Josefs, 
des Fürsten Kaunitz und von Sonnenfels auf eine Beruhigung der bewegten 
Rokokoformen durch Hinweis auf die Antike und die Stiche von Piranesi 
hinwirkte und bei der Eröffnungsausstellung der Akademie in der Annagasse 
eigene Aufnahmen römischer Ruinen vorgeführt hatte. Hohenberg war es, 
der seit 1787 überhaupt erst eine Architekturschule mit allen Nebenfächern 
an der Wiener Akademie organisierte, die gemäß einer Resolution des Fürsten 
Wohnhaus in Retz
	        
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