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wiederholt bewohnten Landsitzes in der Breyergasse den griechischen
Tempel als Lusthaus errichten ließ. So manche noch erhaltene Villa der
Stadt stammt aus dieser Zeit, so „Reginensruhe" (im Besitze der Aichelburg
und St. Genois, jetzt der Gräfin Bylandt-Rheidt) und das Haus des Kauf-
manns Perger auf dem Franzensplatz; auch das frühere Kaffeehaus Scheiner,
jetzt Kammerzell, gehört dieser Zeit an.
Kornhäusel hat aber auch in Wien hervorragende Tätigkeit entfaltet; er
hat hier von 1826 bis 1832 das Gebäude des Schottenstiftes mit seiner
schönen Bibliothek, dessen frühere aus der Zeit von X724 bis 1775 stammende
Anlage durch einen Brand im Jahre 1818 zerstört worden war, neu errichtet,
Das Landen-Grab bei Weidlingau, nach einer Skizze von Füger ausgeführt von Zauner
zur selben Zeit den Tempel in der Seitenstettengasse und das Modena-Palais
in der Beatrixgasse erbaut und war am Schlosse Eisgrub und am Jagdschlosse
Pohanka bei Lundenburg tätig. Auch die Haugwitzsche Gruft in Namiest ist
sein Werk, er hat das Josefstädter Theater in Wien umgebaut, 1816 das
alte Hietzinger Theater errichtet und auf das Franziszeische Hietzing, in
welchem viele Sommersitze des Adels entstanden, die teilweise heute noch
bestehen, großen Einfluß geübt.
Auch L. von Montojer, ein gebürtiger Lothringer, der ganz Österreicher
geworden war, ist ein Meister ersten Ranges gewesen. Der Badener Kiosk
ist sein Erstlingswerk, ihm nahe verwandt der 1795 im Parke zu Laxenburg
errichtete Tempel der Eintracht. Für den Herzog Albert von Sachsen-Teschen
hat er in der Zeit von 1801 bis 1804 das heutige Palais Erzherzog Friedrich
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