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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 1 und 2)

 
grünen Mantel. In der Form sind beide Stücke 
übereinstimmend, nur trägt die Figur des 
Flakons einen reifähnlichen Gegenstand in ihrer 
Linken. 
Ein flacher flaschenförmiger Flakon, der 
beiderseits auf den breiten Flächen mit bun- 
ten Watteau-Figuren bemalt ist (Abb. 19), 
während Fuß, Hals und die gebuckelten Schmal- 
seiten mit zierlichen Blütenranken in aufgelegter 
frei modellierter Biskuitmasse belegt sind, dürfte 
aus der Berliner Manufaktur stammen. Dort 
kennen wir einerseits diese Reliefauflagen, und 
andrerseits sind in der BerlinerMalerstube mit 
_ _ _ _ Abb. . 
besonderer Vorliebe und Geschicklichkeit gerade wamndzig" 
solche kleine Watteau-Figuren verwendet wor- 581ml" F13" 
kon 
vßlfbä 1:- lälos"; den. Der Stöpsel ist aus Gold mit einem Kettchen. 
D ura Cf . . . 
Ms P1510: Sicher aus der Berliner Fabrik, und zwar aus der 
Zeit unter Wegeli, stammt der Rokokofiakon mit bunten 
Blumenzweigen in Goldrocaillen (Abb. 20}, dessen Stöpsel ein goldener 
Delphin bildet. Auf dem Boden sind neben dem unterglasurblauen W unter- 
einander die Zahlen 1 und 116 eingeritzt, eine Art von Signierung, die gerade 
von Wegeli-Figuren bekannt ist. 
Ein glatter flaschenförmiger Flakon (Abb. 21) mit rundem Deckel aus 
blauem Goldemail mit weiß-goldenen Ornamenten trägt im Fuß die bekannte 
frühe unterglasurblaue Nymphenburger Marke CzmiQZ der fünfziger Jahre 
des XVIILJahrhundertS. Auch ohne diese Signatur charakterisiert sich schon 
die duftige, zerüatternde eigenartige Blumenmalerei als ein Produkt der 
bayrischen Fabrik. Ebenso deutlich erkennbar ist die Provenienz eines schönen 
Flakons, der durch ein an den bedeutendsten Bildhau- 
einem Baumstamme ange- er der Höchster Fabrik, J. P. 
lehnt sitzendes Mädchen in Melchior,erkennen;übrigens 
ländlicher Tracht gebildet ist das Stück auch mit dem 
wird (Abb. 22). Sie trägt ei- unterglasurblauen Höchster 
nen hell lilafarbenen Rock, Rad markiert. 
eine gelbe jacke, ein Kopf- Die LudwigsburgerBlu- 
tuch und sitzt auf einem menbukette undStreublumen 
grünen Erdsockel. Der gold- sind ebenso charakteristisch 
montierte Baumstamm trägt und daher sofort erkennbar 
einen Stöpsel in der Form wie die der Nymphenburger 
eines PinienzapfensDie wei- Porzellane, und in der Lud- 
chen zierlichen Formen des wigsburger Fabrik können 
Mädchens und die zarte Far- wir außerdem auch einen 
bengebung lassen als den bestimmten Malemamen mit 
 
Abb. 30. Flakon mit 
_ bunlenBlumenUranzö- 
Modelleur dieses Flakons 3mm) dem effektvollsten und reich- 
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