bewußt an einer Vase lehnt, einmal mit der
Maske (Abb. 53) und einmal ohne dieselbe
(Abb. 54).
Ein anderes Mal linden wir den kleinen
lustigen Amor, wie er um ein auf dem Altar
neben ihm liegendes Herz einen Blütenkranz
legt (Abb. 55). Und endlich erscheint er als
Pierrot, so wie ihn Watteau gerne gezeichnet
hat, mit langen Hosen, der Jacke mit dem
Zackenkragen und dem runden breitrandigen
Hut (Abb. 56).
Neben diesen figuralen Flakons Finden wir Abb-öö-Chelsea-
. . . . F1 k ,Afl' d
in den Verzeichnissen der englischen Porzel- a ßllphjfn
lanfabriken und den Auktionskatalogen des XVIII. Jahr-
hunderts solche in Form von allerlei Tieren erwähnt. Schon in der ersten
Hälfte und der Mitte dieses Jahrhunderts haben die Modelleurstuben der
Porzellanmanufakturen zu Meißen und Wien zahlreiche Typen dieser
kleinen Tiertiguren geliefert, die zum Teil auch direkt als Flakons, Etuis
oder auch als Tabatieren verwendet wurden. Der gravitätisch sitzende bunte
Papagei der Sammlung Cahn-Speyer, der Lieblingsvogel der Vornehmen
des XVIII. ]ahrhunderts (Abb. 57), mit abnehmbar montiertem Kopf kommt
ebenso wie der Pfau auf dem F elssockel (Abb. 58) ein zweites Mal in der
Sammlung der Lady Schreiber vor (Katalog Nr. 288 und 284), auch der
stolze majestätisch ruhende Schwan (Abb. 59) ist noch nachweisbar, und
zwar im British Museum (Hobson 140).
Echte Rokokostimmung bezeugt der zierlich modellierte feine Flakon
mit zwei Tauben auf dem bliitenbedeckten Stamm, um den sich ein Band
mit der Inschrift „Nous unit Pamitie" .
schlingt (Abb. 60). Verwandt mit dem-
selben ist ein weiterer Flakon in Form
eines zweigeschossigen Taubenschlages
mit einem neben demselben auf dem
Boden ruhenden Lämmchen (Abb. 61).
Das uralte Motiv aus der Tiersage
vom Fuchs und Kranichl finden wir in
dem sehr geschickt komponierten Ro-
kokoflakon, um dessen schlanke Wan-
dung die beiden Tiergestalten in feiner
Modellierung sich legen (Abb. 62).
Abb. a5. Chelsea-
Flakon, zwei Affen
"' Schon zu Beginn des XVIII. Jahrhunderts läß:
sich dieselbe Darstellung als Reliefschmuck eines Flakons
nachweisen, und zwar au! einem aus Bernstein geschnit-
tenen Exemplar des Landesmuaeums zu Kassel. Darauf Abb. 6B.
Abb. 67. Chelsea-Flakon, steht noch eine allegorisierende Inschrift des Inhalts, daß Chelsea-Flakon,
Blumenbukett Undnnk der Welt Lohn ist. Erbsenschote