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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 1 und 2)

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über diesen liegt auch über der 
Figdorschen Statue ein eigener 
Reiz müder Beschaulichkeit und 
innerer Abgeschlossenheit, und 
dieser allgemeine Grundton, der 
sich schon in der ganzen Haltung 
der Figur andeutet, tritt noch 
deutlicher in dem Kopfe, nament- 
lich in dessen Proiilstellung, zu- 
tage. Die drei Heiligen eint eine 
stark ausgeprägte, besonders in 
Nase und Kinn hervortretende 
Familienähnlichkeit. Selbst in dem 
Schnitt der Haare berühren sich 
die Figuren, namentlich die beiden 
Stephanus auffällig. An Franken 
wird bei der Figdorschen Figur 
gewiß niemand denken, dagegen 
spricht ja auch das Zirbelholz. Mit 
der dargelegten engen stilistischen 
Zusammengehörigkeit der Figur 
gewinnen wir aber umgekehrt ei- 
nen weiteren Beweis für die alpen- 
ländische Herkunft des Kefer- 
markter Altars. 
Mit der Figur des heiligen 
Stephanus in der SammlungAlbert 
Figdor in Wien stehen in enger 
Beziehung zwei Holzstatuen des 
Museums in Linz, ein heiliger 
Stephanus und ein heiligerLauren- 
tius, deren stilistische Verwandt- 
schalt mit dem Altar in Kefermarkt 
und ihre wahrscheinliche Herkunft 
von Kefermarkt Hermann Ubell 
schon früher dargelegt hat." Am 
meisten berühren sich diese Fi- 
guren mit den gleichnamigen Hei- 
ligen zu seiten der Heiligen Petrus 
und Christophorus und mit den 
kleineren Schreinfiguren. Ubell 
schrieb damals, ohne weitere stili- 
Abb. 2. Holzfigur des heiligen Stephanus in der Sammlung 
Albert Figdor in Wien 
Ü Ubell, Die Sammlung gotischer Holzskulpturen im Museum Francisco-Carolinum in Linz in „Kunst 
und Kunsthandwerk", Jahrgang XV (1912), S. 14:, und Abbildungen S. 137 und 138. 
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