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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 6, 7 und 8)

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dieser Zeit nicht über Gebühr auf eine unverdiente Höhe künstlich empor- 
geschraubt werden. Aber Loehnigs Arbeiten, die man jetzt doch wohl mehr 
aus ihrer Umgebung herausheben dürfte, sind es wert, höher eingeschätzt 
zu werden als bisher. Wenn seine Selbständigkeit nicht allzu groß ist, so ist 
dies einerseits in seiner Tätigkeit als Porzellanmaler begründet, der sich oft 
auftragsgemäß an ihm vorgelegte Kupferstiche zu halten hatte, anderseits 
liegt dies in den Zeitverhältnissen, in dem immer stärker hervortretenden 
Klassizismus, in der Winckelrnann-Tendenz von der allein seligmachenden 
„Nachahmung" des Alten, die aus den „Verirrungen" der Rok0ko-Selb- 
ständigkeit zu idealen Zielen emporführen sollte. 
Es gibt nur wenige deutsche Porzellanmaler des XVIII. Jahrhunderts, 
die dem Loehnig ebenbürtig oder gar überlegen sind; wir müssen hier schon 
an die besten mythologischen Arbeiten von Osterspey-Frankenthal denken 
oder an jene fliegenden Kinder in den Wolken, die unter Clauce in Berlin 
gemalt worden sind und sich. nicht viel früher in verwandten Bahnen 
bewegten. Selbst die Sevres-Putten, etwa von Armand oder Asselin, die ja 
den deutschen Malern als Vorbilder hingestellt wurden, sind zum Teil 
 
Abb. r4. Vergrößerung eines Ausschnitte: aus der Anbietplatte des Täte-ä-täte im Landes-Gewerbe- 
museurn zu Stuttgart (Abb. G)
	        
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