Herstellung der Matrizen. Auch in den Abmessungen sind Variationen
vorhanden. Ursprünglich machte man die Figuren ganz ansehnlich groß.
Die erhaltenen alten Fußtruppen maßen mit den Gewehren n Zentimeter;
die preußische Garde maß 8 bis 9 Zentimeter. Heute pflegt man die Infanterie
3 Zentimeter, die Kavallerie 4 Zentimeter hoch zu machen. Allerdings gibt
es auch heute noch Besonderheiten in größerem Format. Die Demon-
strationstypen, die man zur Belehrung und Übung für Erwachsene her-
stellte, waren natürlich größer und fester. Zahlreiches Beiwerk wie Wagen,
Zelte, Schiffe erforderte spezielle Sorgfalt; hier gab es auch Veranlassung
zu besonderen Leistungen. Verschiedene retrospektive Schaustellungen
haben interessantes Spielzeug auf diesem Gebiete zutage gefördert. In
Zinnsoldaten, österreichische Typen, in der Fachschule des Professors josei Breitnzr ausgeführt
vorn Schüler Benno Rost
der ganzen Angelegenheit lebt ja ein historischer Zug, der das Festhalten
von Vorgängen, von Trachten und Typen vergangener Zeiten begünstigt.
Andrerseits bildet aber auch die Darstellung der jüngsten Ereignisse
und das Beleben der Phantasie durch Schaustellungen, das Erproben eigener
Fähigkeiten für die Kampflust der Jugend einen unaufhörlichen Anreiz, der
das Spielen mit Bleisoldaten zu den verbreitetsten Kinderspielen macht.
Die „Standhaftigkeit" der Zinnsoldaten war stets eine technische
Schwierigkeit, weil die Herstellung aus einem Guß notwendig war. Alle
Versuche haben bis jetzt die alte Form der angegossenen Platte nicht ver-
drängen können. Darin liegt wohl auch eine Ursache der größeren Ver-
breitung der leichteren flachen Type, die nicht so rasch umkippt, weil der
Schwerpunkt tiefer liegt.
Die Verfolgung dieser Type führt naturgemäß zur Papierschablone
zurück, die besonders mit dem Auftauchen der Lithographie eine sehr große