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Verbreitung fand. Der „Ausschneidebogewß inWien auch der„Mandelbogen"
hat einst eine sehr große Popularität besessen und ist heute noch sehr ver-
breitet. In einer Vitrine der Ausstellung ist auch eine Gruppe von vermutlich
lithographierten, dann bemalten und ausgeschnittenen Papierscldaten zur
Schau gestellt, welche unserem ehrwürdigen Kaiser in seiner Jugend als
Spielzeug dienten. Diese Darstellungen haben einen Zusammenhang mit der
so sehr entwickelten Gattung der lithographierten Soldatenbilder, welche
die militärisch bewegte Zeit der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts
hervorrief.
In ihrem Dienst standen auch bei uns selbst hervorragendere Künstler
und sehr geschickte Zeichner, denen dieses Gebiet mitunter fast zur Lebens-
Zinnsoldaten, österreichische Typen, in der Fachschule des Professors Josef Breitner ausgeführt vom Schüler
Benno Rost
aufgabe wurde. Als der Nachlaß Franz Gauls zur Versteigerung gelangte,
kam eine besonders große Sammlung solcher Blätter zum Vorschein, die einen
interessanten Einblick in militärische Sitten und Gebräuche, aber auch in
die gut erzählende und lebendig darstellende Zeichenkunst der Zeit gewährten.
Die Namen von Pettenkofen, L'Allemand sen., J. Schindler, Adam, Straß-
gschwandtner, Kriehuber, Gerasch, Zampis und so weiter finden sich auf
I-Iunderten von Blättern, die weiteste Verbreitung genossen und unter denen
viel für den kindlichen Gebrauch Bestimmtes zu sehen ist.
So kam einst dem lithographierten Blatt eine künstlerische Beeinflussung
zugute, die auch in den flachen Zinnsoldaten weiter wirkte. Auch für diese
Industrie haben die geübten Zeichner Tiichtiges geschaffen, wie ja stets eine
Periode zeichnerischer Entwicklung in allen" verwandten Gebieten fühlbar ist.
Sicherlich könnte dem flachen Zinnguß in bunter Bemalung heute
wieder eine ganz neue Note gegeben werden, die mit dem Grundcharakter
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