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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 5)

den scharfen Unterschieden 
desLandsmannschaftlichen 
festzustellen. Und erstaun- 
lich ist es, wie oft die ge- 
bundene Aufgabe des Glas- 
fensterkartons die Meister 
zu Höchstleistungen veran- 
laßt, wie selbst ein Grüne- 
wald, Dürer, Holbein, ein 
Meister von St. Severin, 
ein Baldung in Glasgemäl- 
den neue und unerwartete 
Schönheiten zu offenbaren 
finden. 
Denn das ist das Wun- 
der und die doppelte Herr- 
lichkeit des Glasfensters, 
daß es, entstanden als Teil 
der Architektur und in sei- 
ner Funktion als raumab- 
schließendeWand, an diese 
seine Aufgabe streng ge- 
bunden ist, Architektur und 
durchsichtiger Farbstoff 
bleibt; und daß andrerseits 
die Entwicklung der Malerei 
auch die des Glasfensters 
ist, daß alle errungenen 
Vorteile der Raumdarstel- 
lung und Körperlichkeit 
sich getreu in dieser Tech- 
nik widerspiegeln. Obgleich 
dem flüchtigen Blick nur 
die frühgotischen Fenster 
des XII. und XIII. bis in 
die Mitte des XIV. Jahr- 
hunderts stilgerecht er- 
scheinen, weil ihre Darstel- 
lung gleich der des gleich- 
zeitigen Fresko teppichhaft 
Bach bleibt, so sind doch zu 
allen Zeiten bis weit ins 
XVII. Jahrhundert hinein 
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Dreikönigsfenster in der Mittelkapelle des Kölner Domchors, um 1310 
(nach Schmitz) 
herrliche und mustergültige Glasfenster geschaffen worden. Man wird sie
	        
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