ZOO
nicht missen wollen, auch wenn man der Theorie von dem alleinselig-
machenden Flachstil huldigt. Denn auch hier kommt es wie überall nur
darauf an, daß der richtige Meister seine Löwentatze auf das Problem legt.
Niemals hat freilich ein wahrer Meister die technischen Bedingungen
außer acht gelassen, die hier in weit stärkerem Maße als bei allen andern
Gestalten der Bilderzeugung (auch Mosaik nicht ausgenommen) die Form
in Entwurf und Ausführung bedingen. Handelt es sich im wesentlichen doch
um Flächen, die durch Stab- oder Maßwerk und durch die Fugen der
Verbleiung wie der eisernen Sturmstangen gegen Winddruck zu schützen
und damit zu gliedern waren. Ein Glasgemälde ist in erster Linie eine
mosaikartige Zusammenstellung vieler bunter, in sich gleichmäßig (oder
nahezu gleichmäßig) gefärbter Glasstücke. Seine Hauptlinien fallen mit den
Bleistegen zusammen, welche die Gläser umfassen und zusammenhalten, und
seine Umrahmung mit dem steinernen Maßwerk und der eisernen Armatur.
Der Innenzeichnung durch aufgebranntes Schwarz- oder Graulot, durch
aufgeschmolzenes und geschliffenes Silbergelb, Schmelzblau oder Eisenrot,
durchAusra-
dierung aus
schwarzen
Flächen und
noch kompli-
ziertere Ver-
fahren auf far-
bigen oder
weißen Schei-
ben, dieser ei-
gentlich ma-
lenden Be-
handlung auf
Glas fällt an-
fangs nur ei-
ne Nebenrol-
le zu; mit stei-
genden An-
forderungen
der Tafelma-
lerei erhöht
sich auch ihre
Schwerkraft,
bis sie in den
Rundschei-
ben, vor al-
lem Schwei-
Heilige Elisabeth. aus der Elisabethkirche in Marburg, XIlLjahrhundert (nach Heincrsdorfl) zerHerkunft,