schaft, war aber, wie die Spitzhauen seines Wappens am Fresko belegen,
selbst ein Glied derselben und trug wohl auch, wie wir aus seinem Wappen
am Portal der Kapelle schließen dürfen, erheblich zu ihrem Bau bei.
Die Errichtung des Altars wird man zwischen das Erbauungsjahr und
die Weihe der Kapelle 15:5 setzen dürfen. Es läßt sich nicht wohl annehmen,
daß das Fresko vor dem nötigsten Einrichtungsstück der Kapelle entstand.
In den Schreintiguren und vielleicht mehr noch in den Reliefs macht sich
bereits jener Zug ins Malerische geltend, der sich am auffälligsten in der
üppigen, flottbewegten, stellenweise schon in Barockwirbel ausartenden
Faltengebung ausspricht. Nach von Wörndle erkannte Lübcke in dem Altar
„schwäbische Einflüsse", Atz nimmt an, daß er gleich dem Sterzinger Altar
aus dem Ausland stamme. Nur Riehl glaubt ihn als südtirolisch ansprechen
zu sollen. Mei-
nes Erachtens ist
er ein unzweifel-
haftes Werk aus
der nächsten Nä-
he, und zwar
aus derKölderer-
schen Werkstät-
te in Sterzing,
sofern wir ledig-
lich auf Grund
des Leuchter-
weibchens des-
sen Stil für einen
ganzen Betrieb
annehmen dürfen.
Jedenfalls finden
wir in der weib-
lichen Hauptfi-
gur, der heiligen
Barbara, schon
die Ansätze für
jenes nicht nur
stilistisch reifere,
sondernauchfor-
mal vollendetere
Werk. Man ahnt
schon die spä-
teren üppigen
Körperformen, in
der schwellen-
den BfUSt, dem Abb. g. Kruzifix in der Knappschafrskapelle zu Gossensaß