Rücksichten der Erzeugung zugeführt
sein können. Da finden wir die Lampen;
Vasen, Flaschen aus Porzellanglas mit
bunter Bemalung, die um 1850 und 1860
so weite Verbreitung genossen, noch
immer vertreten. Da sehen wir von Über-
fangarbeiten und Gravierungen und Ät-
zungen gerade jene iigurenreichen und
auffallenden Arbeiten, die Prunkabsichten
zeigen, besonders bevorzugt. Von Be-
malungen sind die buntesten und derb-
sten, von Metallüberzügen die unruhig-
sten exportfähig.
Amerika konsumiert Nachbildungen
von alten Glasarbeiten und reiche Gold-
gläser billigerer Art. Bei solchen Dingen
fällt besonders ins Auge, daß sehr oft
Motive und Dekorationsweisen, die an
kleinen Stücken oder bestimmten Formen
Berechtigung hätten, für Vergrößerungen
oder ganze Service und Formen, zu
denen sie nie geeignet sein können, Ver-
wendung finden. Es fällt ins Auge, daß
das Festhalten an alten Überlieferungen
zumeist weniger vom Verständnis für
Qualität als von einer Mode bestimmt
wird, die äußerlich bleibt. Das schwierige
Problem der BeeinHussung von Moden
wird um so komplizierter, als es sich um
Moden anderer Länder, weiter, ferner
Absatzgebiete handelt.
Wir sehen die maßgebende Bestel-
lung von fremden Faktoren ausgehen,
die von den Erzeugern berücksichtigt
werden müssen, wenn sie wirtschaftlich
prosperieren wollen. Man rnuß über die
technische Vielseitigkeit und Leistungs-
fähigkeit der Glasindustrie staunen, die
solchen Forderungen nachkommen kann
und will. Zugleich erschreckt die Schwie-
rigkeit und Kompliziertheit des Problems,
wenn man die Notwendigkeit einer Neu-
gestaltung ins Auge faßt. Wenn wir die
"i'll
Ausstellung österreichischen Kunst- und Export-
glases im Österreichischen Museum. Karl Gold-
berg, Haida, durchschlißener opaker Überfang
Behälter für Gangeswasser sehen, wenn wir erfahren, daß ein neuer kaiser-