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unsigniert eine Anbetung der Könige und eine Anbetung der Hirten in
Tabernakelform, Gegenstücke; eine altarblattförmige Marter des heiligen
Bonifaz und eine überaus zierliche Miniaturschnitzerei in Tabernakelforrn
mit der Darstellung der unbefleckten Empfängnis, der heiligen Dreifaltigkeit,
Johannes des Täufers und des heiligen Josef). Unsignierte Arbeiten von
diesem Künstler besitzt ferner das Stift StFlorian, vor allem die vergoldete und
polychromierte Holzstatue des heiligen Sebastian, der vor einem senkrechten
Pfahl in die Knie bricht. Fünf reizend erzählende Reliefs aus Lindenholz
(vier davon signiert) sind in Linzer Privatbesitz (Dr. Emmerich Weinmayr).
Es würde sich lohnen, diese und andere Arbeiten Johann Georgs, des
Roseggers der alpenländischen Plastik des XVIII. Jahrhunderts, mono-
graphisch zu behandeln. Hier sei nur noch auf eine Reihe interessanter Bild-
werke hingewiesen, die sich gleichfalls im Besitz des Linzer Museums und
der Kunstkammern von Kremsmünster und St. Florian befinden und die mit
Sicherheit auf diesen Künstler zurückgeführt werden können. Es handelt
sich um Darstellungen von Tierhatzen, wie sie ja auch in der Graphik und
in der Porzellanplastik des XVIII. Jahrhunderts so außerordentlich beliebt
waren. Die Linzer
Sammlung besitzt vier
solcher Gruppen aus
Lindenholz, von de-
nen wir eine, den
Kampf eines Stieres
mit drei Hunden vor-
stellend, umstehend
abbilden (Höhe r5'5,
Breite 29 Zentimeter;
Abb. 27). Diese und
drei andere Gruppen
(je ein Wolf, ein Bär
und ein Wildschwein
von Hunden angefal-
len) kamen als Spende
des Gmundener Syn-
dikus Josef Auringer
im Jahre 1839 an das
Linzer Museum und
wurden schon damals,
als die Erinnerung an .-
den in den siebziger
und achtziger Jahren . '
des xvm. Jahrhun- '
derts blühenden Bild-
Abb. 30. Ende des heiligen Benedikt, Gruppe aus gebranntem Ton, Ober-
SChIIitZGT noch frlSCh Österreich, Anfang des XVIH. Jahrhunderts