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Full text: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 10)

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unsigniert eine Anbetung der Könige und eine Anbetung der Hirten in 
Tabernakelform, Gegenstücke; eine altarblattförmige Marter des heiligen 
Bonifaz und eine überaus zierliche Miniaturschnitzerei in Tabernakelforrn 
mit der Darstellung der unbefleckten Empfängnis, der heiligen Dreifaltigkeit, 
Johannes des Täufers und des heiligen Josef). Unsignierte Arbeiten von 
diesem Künstler besitzt ferner das Stift StFlorian, vor allem die vergoldete und 
polychromierte Holzstatue des heiligen Sebastian, der vor einem senkrechten 
Pfahl in die Knie bricht. Fünf reizend erzählende Reliefs aus Lindenholz 
(vier davon signiert) sind in Linzer Privatbesitz (Dr. Emmerich Weinmayr). 
Es würde sich lohnen, diese und andere Arbeiten Johann Georgs, des 
Roseggers der alpenländischen Plastik des XVIII. Jahrhunderts, mono- 
graphisch zu behandeln. Hier sei nur noch auf eine Reihe interessanter Bild- 
werke hingewiesen, die sich gleichfalls im Besitz des Linzer Museums und 
der Kunstkammern von Kremsmünster und St. Florian befinden und die mit 
Sicherheit auf diesen Künstler zurückgeführt werden können. Es handelt 
sich um Darstellungen von Tierhatzen, wie sie ja auch in der Graphik und 
in der Porzellanplastik des XVIII. Jahrhunderts so außerordentlich beliebt 
waren. Die Linzer 
Sammlung besitzt vier 
solcher Gruppen aus 
Lindenholz, von de- 
nen wir eine, den 
Kampf eines Stieres 
mit drei Hunden vor- 
stellend, umstehend 
abbilden (Höhe r5'5, 
Breite 29 Zentimeter; 
Abb. 27). Diese und 
drei andere Gruppen 
(je ein Wolf, ein Bär 
und ein Wildschwein 
von Hunden angefal- 
len) kamen als Spende 
des Gmundener Syn- 
dikus Josef Auringer 
im Jahre 1839 an das 
Linzer Museum und 
wurden schon damals, 
als die Erinnerung an .- 
den in den siebziger 
und achtziger Jahren . ' 
des xvm. Jahrhun- ' 
derts blühenden Bild- 
Abb. 30. Ende des heiligen Benedikt, Gruppe aus gebranntem Ton, Ober- 
SChIIitZGT noch frlSCh Österreich, Anfang des XVIH. Jahrhunderts 

	        
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