Kriegertracht, die Linke in die Hüfte
gestemmt, mit der Rechten einen
Schild haltend. Der schmale, fast
zu zarte Henkel ist hermenförmig
gestaltet (Höhe mit Deckelligur o'24,
unterer Durchmesser 015, oberer
Durchmesser 0'115).
Das Beschauzeichen ist das bis
1674 in Wien gebräuchliche mit dem
Buchstaben W zwischen zwei Punk-
ten über dem Stadtwappen (Rosen-
berg 5065). Erfreulicherweise fehlt
auch das Meisterzeichen nicht; es
sind die Buchstaben FL.
Nun verzeichnet Rosenberg
(5115) eine vergoldete Deckelkanne
aus dem Besitze von Johann Paul
in Hamburg. Ein Vergleich mit dieser
1882 von Heberle in Köln unter
Nr. 727 versteigerten Kanne ergibt
Abb. x. Deckelkrug, Silber vergoldet, Wiener Meister
FL, Ende des XVI. Jahrhunderts (Petersburg, Stieglitz-
Museum)
trotz der Kleinheit und Undeutlichkeit des seinem Versteigerungsverzeich-
Abb. 2. Deckeltopf, Wiener Porzellan, um 173a (Peters-
burg, Stieglitz-Museum)
nisse beigegebenen Lichtdruckes, daß
es sich um dasselbe Stück handelt, das
sich jetzt im Petersburger Stieglitz-
Museum belindet. Bei Heberle war es
allerdings noch als Augsburger
Arbeit ausgegeben.
In der Sammlung Figdor ist
ein Kokosnußpokal mit vergol-
deter Silberfassung und Deckel,
die dasselbe Meisterzeichen F L
führen. An ihm wiederholen sich
die Ranken und umrahmten
Köpfe, die aufrechtstehende Va-
se, die Fruchtgehänge und die
Deckelfigur wie an der Peters-
burger Deckelkanne; nur dient
hier als Deckelkrönung eine weib-
liche Gestalt (Höhe mit dieser
23 Zentimeter).
2. Das Stieglitz-Museum in
"Petersburg besitzt weiters ein