mit einer Landschaft in
Schwarzlot mit Gold-
höhung bemalt, wie sie
für das frühe Wiener _
Porzellan bezeichnend ,
ist. Bei dem in demsel-
ben jahre 172g in Wien
veranstalteten Kaiser-
schießen waren „zwei
große Kühlkessel von
weißen Porcellaine mit
Gold- und schwartz ein-
geschmeltzter zierlicher
Mahlerey" der erste
PI-eig Auf der einen Abb. 5. Wiener Porzellankännchen, 172g (Petersburg, Kunstgewerbe-
Seite sieht man unter mumm)
einem Baume ein plauderndes Paar, den Mann mit langem Wanderstab,
die sitzende Frau mit spitzem Hut, rechts und im Hintergrunde Häuser
mit Türmen; andrerseits eine I-Iügellandschaft mit einem Festungsturm zur
Rechten, Kirche und Wohnhäuser und vorn ein niedriges Kreuz mit den
Buchstaben ICP; sollten sie den Namen des Fabriksgründers und -besitzers
Innocentius Claudius Du Paquier bedeuten? - Auf einer Tafel im Grase
steht die Jahreszahl 172g. Die Bemalung ist hier mit breitem vollem Pinsel
durchgeführt, wie in den oben gekennzeichneten, mehr malerisch behan-
delten Gegenständen, denen Sepiabilder als Vorlage gedient haben mögen.
4. Eine mehr spielerisch behandelte, aber doch ungemein feine Arbeit ist
das Elfenbeinrelief mit einer Ruine unter Bäumen. Es wird in der Galerie
der Kostbarkeiten der Peters-
burger Eremitage aufbewahrt
(Abb. 6).
Auf einer kleinen Platte
von eirunder Umrahmung ist
eineFlußlandschaft dargestellt,
mit Segelbooten im Hinter-
grund. Am Rande der schma-
len Bucht werden Warenbal-
len ausgeladen, unter Bäumen
stehen zahlreiche kleine Ge-
stalten in holländischerTracht,
überragt von einer Ruine, von
der nur ein Säulenbau mit
mächtigen Rundbogen stehen
blieb. Am linken Rande wird
Abb. 5. Elfenbeinrelief von Heß (Petersburg, Galerie der Kost- _ _ _
barkeiten) noch eine Frau sichtbar, die