gestorben 189:), welche in der Galerie Arnot jetzt zu sehen sind. Lang hatte für Pferde eine
besondere Vorliebe. Er hat ihre Erscheinung, ihre Bewegungen studiert und mit liebe-
vollem Stift und Pinsel festgehalten. Zahlreiche gute Studien und eine Reihe von Pferde-
ponräten aus dem Besitze des k. u. k. Oberststallrneisteramtes zeigen sein Können auf diesem
Gebiet, das er aber nicht nur an den friedlichen Aufgaben, sondern auch an Kriegsbildern
betätigte. Reiterschlachten, insbesondere aus dem deutsch-französischen Kriege (187017 x)
beschäftigten ihn wiederholt, ebenso jene teils landschaftlich, teils i-igural inhaltsreichen
Bilder aus dem Pusztaleben der Pferde. aus Manövern, auch aus dem Orient, welche
in verhältnismäßig engem Rahmen viel zu erzählen haben. Ein sicherer Strich, eine
geschmackvolle fein abgestufte Farbe und Liebe für das Detail kennzeichneten seine
Arbeiten, die für das gedämpfte Licht intimer Wohnräume vornehmer Mäzene gedacht
waren. Durch seine Ehe mit Tina Blau hat Lang auch zum Wiener Kunstleben vermehrte
Beziehungen erhalten, die schon durch Aufträge aus dem Kaiserhause angebahnt waren.
Aus diesen Gründen sind außer den künstlerischen auch persönliche Wiener Erinnerungen
durch diese Gedächtnisausstellung geweckt worden.
KLEINE NACHRICHTEN 51b
IEN. WETTBEWERB FÜR KRIEGERDENKMÄLER. B; der im
Februar l. J. veranlallten Ausschreibung dieses Wettbewerbes (siehe Seite x91
unserer Monatsschrift) ist das Ministerium für Kultus und Unterricht vor allem von der
Absicht geleitet gewesen, der Künstlerschaft durch die Stellung einer großen, ebenso
aktuellen und des allgemeinen Interesses sicheren wie künstlerisch verwertbaren Aufgabe
eine erfolgversprechende Anregung zum künstlerischen Schaffen zu geben und hierdurch
der in Künstlerkreisen damals vielfach bemerkbaren geradezu lähmenden Mutlosigkeit
nach Kräften entgegenzuwirken.
Anderseits sollte durch die zu gewärtigenden Entwürfe nicht nur die Verwirklichung
der zweifellos unmittelbar nach Beendigung des Krieges an zahllosen Orten unserer
Monarchie auftauchenden Wünsche nach Errichtung derartiger Erinnerungsdenkmäler
rechtzeitig künstlerisch vorbereitet, in greifbare Formen gebracht und dadurch günstig
beeinilußt werden, sondern in vielen Fällen wohl auch überhaupt erst die Anregung und
der Ansporn zu einer solchen Denkmalschöpfung gegeben und auf diese Weise der
gesamten Künstlerschaft ein weites und reiches Arbeitsgebiet eröffnet werden.
In diesem Sinne ist die in Rede stehende Maßnahme auch als eine Fürsorgeaktion
anzusehen, bei der die Preise ungeachtet der relativen Höhe der hierfür bestimmten
Summe neben jenem Hauptziele von um so untergeordneterer Bedeutung sind, als für
derartige momentane Abhilfe seitens der staatlichen Kunstverwaltung schon durch eine
Reihe anderer Maßnahmen vorgesorgt worden ist und auch in Hinkunft nach Bedarf vor-
gesorgt werden soll.
Daß eine der sonst üblichen, eng umschriebenen, ein bestimmtes Denkmal auf einem
im vorhinein bestimmten Standorte ins Auge fassenden Konkurrenzen zur Erreichung
jenes I-lauptzieles kaum beitragen würde, unterlag keinem Zweifel. Die staatliche Kunstver-
waltung entschloß sich daher nach eingehender Beratung, die Angelegenheit durch die
ständige Kunstkommission des Ministeriums (Sektion für bildende Kunst), welcher Ver-
treter aller Kunstgattungen und -Richtungen angehören, einen Wettbewerb auszuschreiben,
in welchem den Künstlern die tunlichste Freiheit eingeräumt wurde und es ihnen über-
lassen blieb, sowohl den Standort, der ihnen aus künstlerischen und auch aus praktischen
Erwägungen am geeignetsten erschien, als die diesem Standorte angemessene Art, Form
und Größe des Denkmales selbst zu wählen, und zu welchem Werke der Architektur, der
Plastik und der Malerei wie auch solche des Zusammenwirkens dieser Künste zugelassen
wurden. Nur auf diese Weise war jene Fülle von Vorschlägen und Anregungen zu