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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 10)

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karolingischen Landkirche repräsentiert", sagt der Text. Insbesondere die Ostwand des 
rechteckigen Kirchenraumes (der ursprünglich flach überdeckt war) ist wichtig. Sie zeigt 
drei Wandnischen (statt drei Apsiden), die von Hufeisenbogen mit Stuckarchitektur 
eingerahmt sind, ligurale Wandmalereien aufweisen und noch die hölzernen Altarmensen 
mit Pnrtatilevertiefung erhalten haben. 
Die sorgfältige Aufdeckung der Malereien sowie der zerstörten Umrahmung mit Resten 
der Stuckomamentik ermöglichte eine Feststellung der Entstehungszeit und eine Rekon- 
struktion des Bautypus. Diese archäologische Arbeit wurde vorn Autor mit großer Liebe 
und Sachkenntnis verrichtet und verhilft dem kleinen Bauwerk zu einer wichtigen Stellung 
in der Denkmälerfolge des frühen Mittelalters. Man vermißt nur die maßgerechte Darstellung 
von Grundriß und Schnitten, die auch dern Baufachmann ein Urteil ermöglichen würde. 
DUARD VON ENGERTH VON R. E. VON SCHICKI-Ifk Der einst so 
hoch geschätzte. mit allen einem Künstler zugänglichen Ehren, Anerkennungen, 
Begünstigungen der Behörden und des Publikums reich beglückte Eduard von Engerth ist 
ebenso gründlich vergessen worden, wie er einst gefeiert war. Allerdings lag wohl auch 
das Schwergewicht seiner Betätigung in einem öffentlichen Wirken, das leicht in den 
Schatten gerät. Seine Tätigkeit als Galeriedirektor, als Lehrer, als Repräsentant der 
akademischen Kunst bei Ausstellungen, Kongressen, Vereinigungen ist fast nur seinen 
Zeitgenossen in lebhafter Erinnerung geblieben. Sein Wirken als Historienmaler ist durch 
wenige Galeriewerke und mehrere Wandbilder charakterisiert, deren größere Zahl in der 
Altlerchenfelder Kirche zu finden sind, einem Bau, der wie Engerth selbst an der Grenze 
zweier einander fremder Kunstströmungen steht. Von seiner „Verhaftung der Familie des 
Königs Manfred" (vollendet 18 5 3), dem repräsentativen Werk Engerths in den l-Iofmuseen, 
sagte er etwa 20 Jahre später: „Wie rasch ändern sich die Zeitanschauungen; damals galt 
diese Arbeit für eine reale Kunstweise, und man machte ihr diesen Vorwurf, heute gilt sie als 
zu ernst und stilisiert." Wenn uns heute (1915) das Wirken Engerths beschäftigt - das 
vorliegende Buch gibt dazu Veranlassung -, so ist es gerade jener Stilismus, der den 
Schüler Kupelwiesers und Interpreten Führichs kennzeichnet, der uns heute wieder zur 
kurzen Beschäftigung mit seinen Werken anregt. Außerdem sind lebendige Worte eines 
seiner Schüler - Karl Kargers - in dem Buche wiedergegeben, die uns die Persönlichkeit 
Engerths und das Kunstleben um die Mitte des XlXJahrhunderts in Wien vergegenwärtigen. 
Sonst dient das Buch wohl mehr persönlichen Gefühlen als künstlerischen. 
MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER- 
REICHISCHEN MUSEUM 50' t 
IE GLASAUSSTELLÜNG, welche insgesamt 31.876 Personen besuchten, 
wurde am 10. Oktober geschlossen. 
ESÜCH DES MUSEÜMS. Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums 
wurden im Monat Oktober von 7.980 Personen, die Bibliothek von 1.380 Personen 
besucht. - Mit Rücksicht auf Installationsarbeiten, welche im Säulenhofe des Museums 
vorzunehmen sind, wird vom 26. Oktober angefangen für kurze Zeit nur die keramische 
und Glassammlung einschließlich des Alt-Wiener Porzellanzimmers und die Bibliothek 
zugänglich sein. 
' Kunstverlag Anton Schroll h (30., G. m. b. H.
	        
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