Charakteristik des von der spanischen Staatsperücke
bedeckten, lebhaft nach links gewendeten Kopfes mit der
hohen Stirn, den fleischigen Oberlidern, den üppigen
Lippen und dem Doppelkinn ist von außerordentlicher
Lebenswahrheit; das Werkchen dürfte bald nach 1730
entstanden sein. Wohl fünfzig Jahre später ist die
Bronzebüste Voltaires (I-Iohlguß, ziseliert, grünlich-
braune Patina, Höhe 14 Zentimeter) auf grauem, in
feuervergoldeter Bronze montiertem Marmorsockel
anzusetzen (Abb. 4). Der Philosoph im Rokokofrack und
Spitzenjabot, mit der Stutzperücke auf dem I-Iaupte,
blickt mit leichter Wendung des Kopfes nach rechts
und scheint einen Gegenstand scharf zu fixieren. Die
lebendigen Augen und die charakteristischen breiten
Nüstern sowie der sprechende zahnlose Mund mit dem
feinen Lächeln in den Winkeln geben zusammen ein
vollkommenes Abbild des Mannes, der einen Friedrich
den Großen zu seinen Verehrern und Schülern zählte.
Überaus reich sind
die faltigen Wangen
und die Stirne model-
liert, und die unru-
higen Lichtreflexe
Abb. 4. Bronzebüsxe spiegeln gleichsam
Volraires, französisch, um vielfältige innere
8 . .
X7 o Bewegtheit des geist-
reichen Kopfes. Auch diese
Büste, bei der es sich jedenfalls
um eine französische Arbeit han-
delt, stammt aus der Samm-
lung Ludolf.
Als Geschenk des Herrn
Hugo Steinmaßler Ritter von
Steinwall gelangte die bronze-
ne Reiterstatuette des Erzher-
zogs Karl von Anton Femkorn
ins Linzer Museum, die 1847
datiert und von I-Iollenbach in
Bronze ausgeführt ist (Gelb-
guß, ziseliert, Höhe 56 Zenti-
meter ohne den Sockel). Es
handelt sich nicht etwa um
ein Modell-zu dem berühmten
u Abb. 5. Anton Fernkorn, Reiterstatuette des Erzherzogs Karl.
Denkmal auf dem außeren nimm. 1x47