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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 12)

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Ofengestaltung hängt mit der Entwicklung des Hafnerhandwerks zusammen. 
Man lernte allmählich die Feuerstelle, die unmittelbare Umgebung der 
offenen Flamme, welche an die Stelle des Schlotes, somit an die Mauer 
gebunden war und in 
der Regel auch vom 
Raume außerhalb des 
Wohnraumes bedient 
wurde, von dem Auf- 
bau trennen, der zur 
besseren Ausnutzung 
der Wärme über dem 
F euerkasten errichtet 
wurde und die „Züge" 
enthielt, die Führung 
der Rauchgase, welche 
man vor ihrem Austritt 
in den Schlot zur Wär- 
meabgabe zwang. 
Die Kachel, das 
Element des Aufbaues, 
hat also außer der Auf- 
gabe der Formgebung 
hauptsächlich jene der 
Wärmeabgabe, welche 
durch Vergrößerung 
der Oberfläche, durch 
plastische Gliederung 
gefördert wird, zu er- 
füllen. 
Die Zweiteilung 
des Aufbaues in Feuer- 
kasten und Wärmever- 
teiler kommt nicht im- 
mer deutlich zum Aus- 
druck. 
Die Trennung des 
ganzen Ofenbaues vom 
Fußboden, welche oft 
durch Füße, auch durch 
Ofen der Weggenzunft, bemalt von D. Sulzer, Winterthur, 1725 (Öster- 
reichisches Museum) 
Tierfiguren bewirkt wurde, läßt das Gebilde als selbständiges Einrichtungs- 
stück erscheinen. Während die Bauernstube noch den eingebauten schweren 
Ofen liebt, läßt die vornehmere Raumgestaltung den Ofen immer mehr wie 
ein Möbelstück auftreten. In der Blütezeit der Zünfte ist er auch ein wert- 
volles Dekorationsobjekt, das zur Herstellung von besonderen Prunkstücken
	        
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