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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 12)

Ofen im Schloß Roitham (Oberösterreich) 
geführten Ofensitzen erhält der 
ganze Bau eine Breite und logische 
Gliederung, die seinemZusammen- 
hang mit der Wandbildung ent- 
spricht. 
Reiches Getäfel schließt sich 
zumeist mit Übereinstimmung der 
Gesimslinien unmittelbar an. Dabei 
bringt der helle Grundton des in 
der Art der Fayence behandelten 
Materials Gelegenheit, durch Her- 
stellung möglichst breiter und 
glatter Flächen bunte Bemalung 
aufzunehmen. Die Ofenmalerei 
blüht hier in besonderer Weise 
und überzieht mit Wappen, Or- 
namenten, Figuren und Sinnsprü- 
chen die Kacheln und den durch- 
brochenen Kranz des obersten 
Abschlusses. 
Diese Gruppe bildet in gewis- 
sem Sinne das Gegenstück zu den 
Kachelkaminen der Nord- und 
Ostseeländer, denen nur mehr 
Einfarbigkeit des aufgemalten 
Schmuckes eigen ist. Wenn man 
von dem oft zu spielerisch reichen 
Detail des gemalten Ornaments 
absieht, befriedigt die geschlossene 
Einfachheit des Aufbaues zumeist 
durch starkes, klares und zweck- 
volles Gestalten. Auch hier strebte 
man an, durch polygonalen Grund- 
riß aus Unterbau und Aufbau ein 
eng zusammengeschlossenes Ganzes zu schaffen, das den architektonischen 
Absichten nicht widerstrebt. 
Österreich besitzt in seinen Gebirgsländern einen reichen Vorrat an 
guten Ofentypen und hat in Hallein, Salzburg, Steyr und andern Orten auch 
viele Zentralpunkte der Ofenerzeugung besessen, wenn auch keine so 
spezialisierten Typen wie die bereits genannten. In Tirol besonders bergen 
viele Schlösser noch treffliche Leistungen, die an ihrem ursprünglichen Platz 
stehen, wie in Innsbruck, Bozen, Meran, Klausen (Velthurns), Schwaz. Die 
Sammlungen des Schlosses Ambras enthalten sehr mannigfaltige Arbeiten der 
Ofenkeramik. Es sind darunter jene charakteristischenTypen mit viereckigem
	        
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