Academie Preise erhalten, ist in der Architecturs- Landschafts- Heraltik und
Verzierungskunde, wie auch im Münz- und Medaillenprägen bewandert und
verfertigt alle Alphabete und sonstigen Einrichtungs-Punzen kunstmäßig."
Von derI-Iauptsache, seiner besonderen Begabung und Betätigung im
Bildnisfache, ist darin merkwürdigerweise gar keine Erwähnung getan,
trotzdem die Stempelsammlung des k. k. Hauptmünzamtes selbst eine Reihe
von Bildnisschaumünzen Heubergers besitzt, so jene von „ALEXANDER I.
RUTI-IENORVM AVTOCRATOR" von 1814.
Im Wiener Hofmuseum ist unter anderm die ungemein lebendige
Bildnismünze auf Friedrich Wilhelm III. von Preußen; dann die schöne
Denkmünze der Grazer Universität, 1827 anläßlich der Wiedereröffnung
geprägt, mit drei anmutigen Griechinnen als Vertreterinnen der weltlichen
Fakultäten, sowie diesen verwandt die leierspielende Muse auf der Ehren-
münze der philharmonischen Akademie von Laibach (1821). Woraus zu
ersehen, daß I-Ieuberger seine Kunst nicht bloß auf den Krieg eingestellt
hatte. Im Jahre 1839 ist I-Ieuberger gestorben.
Neben Würth, Harnisch, Karl, Detler, I-Ieuberger gab es noch eine
Reihe anderer Wiener Medailleure, die im Dienste der Kriegsbegeisterung
standen. Da hat Franz Stuckhart - 1781 in Tyrnau geboren, seit 179g
Graveurdiurnist in Wien, dann in Prag- auf die Verbündeten im Jahre 1814
eine Schaumünze gearbeitet, "deren seltsame Geschichte Domanig erwähnt
hat. Das Stück zeigt auf der vielgestaltigen Vorderseite einen Genius mit
den Brustbildern der drei Fürsten, dann Knaben mit dem Brustbilde
Metternichs, einen Flußgott und Waffen; es scheint aber nie geprägt
worden zu sein. Das Wiener Hofmuseum besitzt zwar eine Ausprägung
davon, aber mit dem Namen Endletsberger. Dieser, „ein Silberarbeiter und
k. k. Münzgraveur in Wien, Windmühl 20", scheint nämlich die Stanze
Stuckharts in seine Hand gebracht, dessen Namen mit der richtigen
Jahreszahl 1814 beseitigt und eine neue Rückseite hinzugefügt zu haben,
auf der sein eigener Name den Anschein erwecken soll, als hätte er auch
die Vorderseite entworfen. In der bunten Folge der Stuckhartschen Münzen
sind auch noch mehrere andere den Zeitereignissen gewidmet: der Schlacht
bei Waterloo mit den Brustbildern Blüchers und Wellingtons, zu Napoleons
Vermählung und der Geburt des Herzogs von Reichstadt, auf die Fürsten
Schwarzenberg und Metternich und auch wieder zu der Rückkehr Pius VII.
aus der französischen Gefangenschaft. Einige seiner Arbeiten hat er
gemeinsam mit dem ihm verwandten Obergraveur der Mailänder und
Prager Münzstätte Anton Guillemard durchgeführt. Allein hat der letztere
im Jahre 1801 eine Schaumünze auf Erzherzog Karl als den Retter Böhmens
geprägt. Stuckhart ist 1816 freiwillig aus den österreichischen Diensten
ausgetreten und Graveur an der polnischen Münze in Warschau geworden.
Auf den Pariser Frieden des Jahres 1814 hat auch Laurenz Pönninger,
der späterhin (1836) erster Münzgraveur am Wiener I-Iauptmünzamt wurde,
einen Stempel geschnitten, mit der Friedensgöttin auf dem Erdball.