sehrt von der Felsenspitze aufragt. Auch Weinberger hat die beiden Kaiser
dargestellt (Durchmesser 55 Millimeter).
Heinrich Kautsch, der lange in Paris gelebt und im Banne der franzö-
sischen Medailleurschule eine Reihe bekannter Arbeiten geschaffen hat,
war ebenfalls für das Kriegsfürsorgeamt tätig. Von ihm stammt der
feine kleine Anhänger, der im Dienste der Kälteschutzunternehmung ent-
stand. Das Brustbild des Kaisers im kleinsten Maßstabe mit dem Datum der
Thronbesteigung und auf der Rückseite ein weiches malerisches Relief,
eine junge Mutter, die einem verwundeten Soldaten, einem Alten, dem der
Krieg den Sohn geraubt, und einer Witwe mit dem Kind auf dem Arme, dem
der Vater fiel, Almosen reicht (33 Millimeter hoch, 19 Millimeter breit).
Auch eine Schülerin des Belgiers van der Stappen hat sich in den
Dienst der Kriegsfürsorge gestellt. Die treffliche schlesische Bildhauerin
Helene Scholz hatte den Auftrag, eine Schaumünze auf den Oberst-
kommandierenden Erzherzog Friedrich zu modellieren, mit seinem Brustbilde
als Herzog von Teschen auf der Vorderseite und der Skizze des erzherzog-
liehen Schlosses von Teschen mit dem alten Piastenturm auf der Rückseite;
darüber liest man den Ausspruch des Feldmarschalls: „Soldaten! Ihr habt
mir durch euren unvergleichlichen Heldenmut die höchste militärische
Würde erkämpft." Die 55 Millimeter große Münze ist vom Zweigverein
Teschen der k. k. Gesellschaft vorn österreichischen Silbernen Kreuze zur
Fürsorge für heimkehrende Reservisten gestiftet und in Gold, Silber und
Bronze ausgegeben worden. Es war ein sinniger Gedanke, die ersten
300 Prägungen der Silbermünze aus jenen Silbergegenständen herzustellen,
die von den Ostschlesiern für das Silberne Kreuz gespendet worden waren.
Für das Schwarzgelbe Kreuz hat der Wiener Bildhauer Gustav Gurschner
eine gleich große Münze gearbeitet. Auf das Wappen der Stadt Wien gelehnt,
spendet Vindobona mit Schwert und Mauerkrone und ein anmutiges Wiener
Kind einem Invaliden und der jungen Witwe, die den Säugling im Schoße
hält, Zuspruch und Almosen, wozu aus der Ferne St. Stephan herübergrüßt.
Auf der Rückseite liest man den Spruch: „Die Wiener Herzen schlagen für
die Bedürftigen, sorgen für die Verwaisten und lindern das Los der Invaliden"
(Durchmesser 55 Millimeter).
Die Sezession, die ihr Haus der Spitalspfiege widmete, hat nach dem
Modell von Alfred Hofmann eine hübsche Erinnerungsmünze für ihre Pfleg-
linge ausführen lassen. Auf der Vorderseite das Brustbild eines Verwundeten
auf dem Krankenlager, über das sich die Pflegerin beugt; auf der Rückseite
die Ansicht des Sezessionsgebäudes mit der Umschrift: „Erinnerung an das
Spital der Künstlervereinigung Sezession Wien 1914 - 1915" (Durchmesser
28 Millimeter).
Josef Tautenhayn, seit Jahresfrist ebenfalls an der k. k. Münze tätig, ist
als Schüler seines gleichnamigen Vaters sozusagen von Kindheit auf mit
dieser Kunstübung verwandt gewesen. Der Drang zur Metallarbeit und
Bildnerei liegt der Familie geradezu im Blute. Schon der Großvater Hermann