MAK

Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 12)

Allerdings sind alle Versuche der direkten Kombination alter Form- 
gebung mit neuen Zweckbestimmungen naturgemäß hier wie anderwärts 
gescheitert; das Rohrsystem der Warmwasserheizung darf ebensowenig 
wie der gußeiserne Ofeneinsatz in dasselbe Gehäuse eingebaut werden, das 
ursprünglich für offenes Feuer bestimmt wurde, beide Heizeinrichtungs- 
arten können aber nebeneinander weiter bestehen, wie in den ältesten 
Zeiten Kamin und Ofen nebeneinander auch in demselben Raume Anwen- 
dung fanden. Beispiele hierfür sind reichlich vorhanden. 
In ihrer formalen Entwicklung sind Kamin und Ofen naturgemäß 
den Einflüssen jener lnnengestaltung gefolgt, deren Bestandteil sie bildeten; 
dabei trat stets das kon- 
servative Festhalten an 
den einfachsten Zweck- 
forderungen hervor. Der 
Kamin insbesondere ist 
in seiner Anlage so ty- 
pisch und konstant, daß 
wohl die ältesten Einrich- 
tungen von den jüng- 
sten wenig unterschieden 
sind, was das Praktisch- 
Konstruktive der Anord- 
nung betrifft. Der äußere 
Rahmen, der den Feuer- 
platz in die Architektur 
des Raumes eingliedert, 
ist aber sehr wandlungs- 
fähig und zu vielfältigen 
Entwicklungen geeignet. 
So gibt es eine Ska- 
la von Kaminformen, die 
vom Ziegelbau des Bau- 
ernhauses bis zum Mar- 
morprunk des Palazzo 
oder dem monumentalen 
Pathos öffentlicher Räu- 
me eine große Steige- 
rungsfähigkeit des Aus- 
druckes aufweisen. Es ist 
sozusagen die allgemein- 
ste Form der I-Ieizein- 
richtungen, wir wollen sie 
daher zuerst behandeln 
Eckkamin im Speisesaal von Schloßhof und den später entstan-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.