signiert hat. Von diesem Karl Wendelin Anreiter von Zirnfeld hat Braun
(a. a. O., Seite II) es wahrscheinlich gemacht, daß er zu jenen Männern
gehörte, die im Jahre 1737 vom Marchese Carlo Ginori zur Gründung einer
Porzellanmanufaktur nach Doccia berufen wurden. Anreiter tritt in unserem
Stücke jedenfalls als Privatmaler auf, nicht als ein Angehöriger der Wiener
Manufakturfk All die bisher besprochenen Stücke, die uns Herr Dr. Figdor
zugewiesen hat, sind von größtem Interesse; man kann sagen, daß jedes
seine eigene Geschichte hat und zugleich von weitreichenden Beziehungen
meldet und daß jedes die uns so wichtige Sammlung von Wiener Porzellan
in der glücklichsten Weise bereichert.
Es gilt dies auch von einem weiteren Stücke, einer Gabe desselben
liebevoll wählenden Gönners, das wir hier aber schon aus dem Grunde nicht
abbilden können, weil bei
schwarzer Wiedergabe der
Hauptwert verloren ginge;
es ist nämlich eine flache
runde Schale aus dem Jah-
re 1792, in der sich neben-
einander die alte und die
neue Art des Kupferlüsters
(als „alt" und „neu" be-
zeichnet) dargestellt Finden.
Eine Wiener Tasse mit
farbig sehr frischen und an-
mutigen Bauernszenen und
in Gold dazugeschriebenen
Versen hat Hans Freiherr
von Reitzes gespendet; es
ist ein köstliches Stück aus
der Zeit um 1770.
Die figurale Plastik der
klassizistischen Epoche der
Wiener Porzellanmanufaktur
ist durch eine Gruppe
„Nymphe und Satyr" ver-
treten, die als Spende des
Herrn Guido von Rhb an
unser Museum gelangt ist.
Da sie schon in dem Wiener
Porzellanwerke (Tafel XLII,
Nr. 5)nachdemselben Exem-
plare abgebildet erscheint,
Porzellanflasche mit Bildnis Kaiser Karls VI., Wien, 1720 bis 1725.
" Vgl. auch Braun und Folnesics, gegen 2 1: der wirklichen Größe. Aus der Schenkung des Herrn
a. a. 0., Seite 202, Anmerkung 7. Dr. Alben Figdor