Modellierung beweist es ebenso schlagend
wie der Charakter der steinig harten, teil-
weise spiegelnd glatt gebrannten, teilweise
rauh zusammengebackenen Porzellanmasse,
deren Qualität dafür spricht, daß wir es hier
mit den ersten Versuchstücken einer Manu-
faktur zu tun haben". Übrigens gibt es im
Museum zu Halle noch eine vierte Figur
dieser Folge.
Da das schlesische Landesmuseum zu
Troppau gleichfalls zwei Komödienfiguren
und außerdem zwei Jahreszeitengruppen
derselben Fabrik besitzt, suchte ich mir schon
seit Jahren eine möglichst vollständige Liste
von den leicht in ihrer Eigenart erkennbaren
plastischen Werken derselben zusammen-
zustellen, um vielleicht den Ort bestimmen
zu können, wo die Manufaktur betrieben
wurde. Die technisch-stilistische Charak-
teristikSau-
erlandts ist
sehrgutund
erschöpfend. Abb. Würzburger Porzellanfigur der
Er lsabella aus der italienischen Komödie
betont (Museum in Halle)
richtig den
primitiven Charakter, den Masse, Brand
und Glasur machen. Diese teilweise Unzu-
länglichkeit müssen wir aber auch bei der
„entzückenden Häßlichkeit" berücksichtigen,
welche nach Sauerlandts liebevoller Charak-
teristik so „erfrischend" wirkt. Die lebhaften,
gut gelungenen Tanzbewegungen, aus denen
Sauerlandt auf „ein starkes künstlerisches
Temperament" des Modelleurs schließt,
gehen außerdem auf die Höchster Ko-
mödienliguren Feylnersl zurück, nach denen
t" Den Höchster Ursprung dieser Serie konnte ich bei der
Troppauer Porzellanausstellung im Jahre 1905 feststellen. Zu
vergleichen ist derKatalog dieserAusstellung und mein illustrier-
terAufsatz über„ZurFrühzeitderliguralenPlastik in derHöchster
Porzellanfabrik". (Kunst und Kunsthandwerk, IX, rgo8, S. 538 H.)
Weitere Beiträge zu dieser Frage brachten H. C. Krüger in
dem 19m erschienenen Katalog der Sammlung Jourdan (Berlin,
Lepke) und F. H. Hofmann in den „Mitteilungen der Galerie
Abb. z. Würzburger Purzellanfigur der l-IelbingMMüncher-nl. x9x2,Nr. xöyilnterdessenwurdedie Anzahl
Ragonda aus der italienischen Komödie der Typen dieser Höchster Kamödienfolge, deren Hofmann
(Museum in Halle) neun zählte, um zwei weitere vermehrt. Dr. Alexander Hirsch