bayerischen Porzellan (München 1909,
Nr. 2137 und 2138) erwähnt, nur irrt der
Münchener Katalog, wenn er als Vorbild der
Figur die bekannte Fulder Madonna angibt,
denn letztere ist erstens im Kostüm ganz
anders behandelt, dann hält sie die Rechte
auf der Brust, während die linke Hand nach
unten vorgestreckt ist. Hofmann hat übri-
gens auf der Münchener Ausstellung diese
beiden WürzburgerMadonnen versuchsweise
der daselbst vor 1775 bis 1780 bestandenen
Fabrik zugeschrieben.
Ich möchte hier noch drei Stücke an-
fügen, die gleichfalls in unserer Fabrik
entstanden sind.
16. Unbemaltes Medaillonrelief, Brust-
bild des Würzburger Fürstbischofs Franz
Ludwigvon
Erthal, der
von 177g bis
I7g5regierte;
bisher wur-
de dasselbe
der Fabrik
Abb. 14. Würzburger Porzellanfigur zu Fulda zu-
des Sommer (Sammlung Dr. von Dallwitz-
Bemn) geteilt. Hof-
mann spricht
mit Recht die so nahe gelegene Ansicht
aus, daß dasselbe in der Würzburger Fabrik
entstanden sei. Als Vorbild des Reliefs nennt
er das von dern dortigen, 178g verstorbenen
fürstbischöflichenzStempelschneider, Medail-
leur Johann Veit Riesing verfertigte Medail-
lenporträt, das heute noch ab und zu in
Würzburger Privatbesitz anzutreffen ist. An
Fulda ist nicht zu denken. Die Fulder Masse
vom Ende der siebzigerjahre ist eine sorgsam
bearbeitete, gute weiße mit leuchtend reiner,
ganz weißer glänzender Glasur, während das
hier abgebildete Exemplar des Medaillons
(Abb. 1 8, r o x 7' 5 Zentimeter) desWürzburger
Museums eine grieseligeMasse und eine gelb-
liche Glasur zeigt, was besonders an den Rän-
Abb. x5. Würzburger Porzellanfigur
_ _ _ . n des Herbst (Sammlung Dr. von Dallwitz-
dern der reliefartig aufsteigenden Teile auffallt. Berlin)