spricht der Sockelschmuck, die
Kranzgirlande mit Bändern, wel-
che vollkommenen Louis XVI-
Charakter zeigen.
Keine der Figuren aus den
uns bekannten kleineren Porzellan-
fabriken des XVIII. Jahrhunderts
zeigt bestimmte Analogien zu un-
seren Stücken; vor allem ist dies
nicht bei den Thüringer Figuren
der Fall, an die man zunächst
denkt. Nun gibt es aber in der
Tat noch einige wenige kleinere
Porzellanrnanufakturen, die uns
bis jetzt nur literarisch bezeugt
sind. Sicher ist zunächst, daß es
sich nur um eine Fabrik in einer
Stadt oder einem Ort handeln
kann, die katholische Bevölkerung
hat.Da-
fürspre-
Abb. 1B. Würzburger Porzellanrelief, Brustbild des dortigen chendie
Fürstbischofs von Erthal (Museum in Würzburg)
Madon-
na Immaculata der Sammlung von Ostermann, die
beiden Bischofsiiguren und das Bischofsrelief des
Würzburger Museums. Es ist schon erwähnt
worden, daß die Madonneniiguren aus altem
Würzburger Besitze stammen?" Und nach Sauer-
landts Bericht" kam eine der I-Iallenser Figuren
gleichfalls aus einer Würzburger Privatsammlung.
Fügen wir hinzu, daß auch die beiden Bischöfe
des Würzburger Museums immer dort waren
und daß das Porträtrelief des Würzburger Fürst-
bischofs Franz Ludwig von Erthal sich außerdem
noch im Würzburger Privatbesitz nachweisen
läßt. Schon Hofmann hat, wie bereits bemerkt,
in dem eben genannten Katalog die Madonna
und das Porträtrelief des Bayerischen National-
museums dieser 1775 bis 1780 betriebenen Fabrik
i" Katalog der im Bayerischen Nationalmuseum veranstalteten
Ausstellung von altem bayerischen Porzellan. München 190g, Nr. 2137
und 2x38.
"i Sauerlandt (Jahresbericht des Museums zu Halle xgxz) setzt sie
in die Mitte des XVIII. Jahrhunderts. Ihnen folgt Kurt Freyer in seinem Abb. 19. Würzburger Porzellanfigur
Aufsatz über die kunstgewerbliche Sammlung des Museums in Halle (Cice- eines Bischofs (Museum in Würz-
rone, 1914, S. 403). burg)