Dieses gründliche zwei-
bändige Werk ist gerade
dadurch interessant, daß es
die literarischen Quellen be-
sonders eingehend berück-
sichtigt und authentische
alte zeichnerische Darstel-
lungen, die ja in manchen
Perioden reichlich zur Ver-
fügung stehen, sehr gewis-
senhaft verfolgt.
Die Verfasserin legt auf
das entwicklungsgeschicht-
liche Moment besonderen
Wert und sucht von der
Entstehung, Ausgestaltung
und Wanderung der Typen
ein möglichst lückenloses
Bild zu geben, das vor
allem die größeren und
bedeutenderen Leistungen
der Gartenkunst festzuhal-
ten strebt. Man fühlt es bei
der Lektüre immer wieder
und sieht es an der Auswahl
der Illustrationen, daß es
sich hier um eine Autorin
handelt, die mit wissen-
Persischer Ganenteppich (nach Luise Gothein) schaftlichen Methoden 3T"
beitet und weniger auf den
künstlerischen Eindruck als auf die historische Bedeutung der Leistungen
Gewichtlegt. Die Abbildungen, welche diesen Zeilen beigegeben sind, wurden
aus derjenigen Gruppe gewählt, die einen bildlich anregenden Wert besitzt.
Die größte Zahl der aus alten Gartenwerken oder archäologischen Publika-
tionen entnommenen Bilder sind von dem begleitenden Texte sehr abhängig,
der immer wieder gewisse berühmte und wichtige Gartendenkmäler heraus-
hebt und der Aufzählung und Beschreibung derselben weiten Raum gibt.
Dadurch erhält allerdings der Aufbau des Werkes eine komplizierte und
ungemein breite, detailreiche Gestalt. Wir lernen eine außerordentlich große
Zahl von wichtigen Einzelerscheinungen kennen, deren Darstellung mit
größtem Fleiß aus den literarischen Quellen geschöpft ist, und müssen uns
oft selbst erst den hohen Standpunkt erobern, von dem aus der zusammen-
fassende Überblick, das Erkennen des Typischen des Wesentlichen ermög-
licht wird. '