rÀumlich gleichfalls noch die Möglichkeit einer Fortsetzung bietet. Wir
haben schon oben darauf hingewiesen, daà die Selbstbiographie nach der
ursprÃŒnglichen Jahreszahl auf dem Titel anscheinend schon einmal im
Jahre 1831 abgeschlossen war; vielleicht rÃŒhrt der Neuner am Schlusse der
jetzt erscheinenden Jahreszahl auch von anderer Hand her. Jedenfalls mÃŒssen
wir die allmÀhliche Entstehung im Auge behalten.
Wir wollen bei der Beschreibung des Mestrozischen Unternehmens in
der Hauptsache nun dieser Handschrift folgen. Man muà bei Selbstbio-
graphien freilich immer sehr vorsichtig sein; denn nirgends finden sich mehr
falsche Urteile als in Selbstbeurteilungen. Hat eine Selbstbiographie einen
gewissen Kunstwert durch psychologische Vertiefung oder durch Kraft und
Vollendung der Darstellung, so ist es darum vielleicht das Beste, sie
unverÀndert zum Abdrucke zu bringen und allenfalls durch eine Einleitung
R I": .37. in 1,. ÃŒf. A}: 3'124.
Abb. 27. "Faconniner SeidenstoÃ", in verschiedenen Farbenstellungen vorhanden. Die HÀlfte der wirklichen
GröÃe. Von Beywinlder in Wien, 1835 (Ãsterr. Museum)
einen Standpunkt fÃŒr sie zu schaffen sowie durch hinausleitende Worte
wieder zur Wirklichkeit zu fÃŒhren. Hat eine Selbstbiographie solche kÃŒnst-
lerische VorzÃŒge jedoch nicht, so ist es dagegen wohl das Beste, nur das
TatsÀchliche herauszuziehen, auf die Richtigkeit hin zu prÌfen und aus den
Einzelheiten allenfalls den Charakter oder die vorÃŒbergehende Stimmung
des Schreibenden sich zu vergegenwÀrtigen. Mestrozis Selbstbiographie
gehört nun unbedingt in die zweite Gruppe des hier Besprochenen.
GlÌcklicherweise ist es aber gerade bei Mestrozi möglich, den nÌchternen
Auszug der Selbstbiographie durch Abbildungen verschiedener von ihm
geschaffener Arbeiten zu beleben.
Seit dem Jahre 1864, also seit den ersten AnfÀngen des Ãsterreichischen
Museums, befindet sich hier, zunÀchst als Leihgabe, eine von Paul Mestrozi
angelegte Mustersammlung, die ÃŒber 8000 StÃŒcke umfaÃt und im Jahre 1867
in den Besitz des Museums ÃŒberging.
Nach Bujatti" wurde diese Sammlung auf seine Empfehlung "ungefÀhr
in den Siebziger Jahren" vom Direktor des Museums Hofrat von Eitelberger
' A. a. 0., Seite x30.