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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 7 und 8)

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Jahre 1793 nach mehr als einjÀhriger Arbeit vollendet. Die erste größere 
Arbeit jedoch, die von den BrÌdem Mestrozi selbstÀndig durchgefÌhrt wurde, 
scheinen die Borten fÃŒr die Galalivreen des FÃŒrsten Kinsky gewesen zu 
sein; die AusfÌhrung fÀllt in die Jahre 1793 und 1794 (Abb. 1). Ein StÌck 
davon wurde in der Manufakturzeichenschule in der k. k. Akademie der 
bildenden KÃŒnste ausgestellt, und auch sonst trug diese Arbeit dazu bei, den 
Namen Mestrozi bekannt zu machen. 
So erhielten die BrÃŒder den Auftrag, fÃŒr die Tochter Ludwigs XVL, 
die seit Beginn des Jahres 1816 in Wien weilte, zu einem ihr sehr werten 
französischen SamtstÃŒcke so viel hinzuzuweben, daß ein ganzes Kleid daraus 
gemacht werden könne. Paul Mestrozi berichtet voll Stolz, daß zwischen den 
von ihm hergestellten zehn Ellen und den vier Ellen des Musters auch bei 
strengster PrÃŒfung kein Unterschied gefunden wurde. Welcher Art dieser 
Samt war, ist aber nicht zu erkennen. 
Kunstgeschichtlich wichtiger sind die Angaben ÃŒber Stoffe fÃŒr den Palast 
des Grafen Czernin in der Wallnerstraße. Obgleich Mestrozis Verdienst 
nur die technische Herstellung, und zwar eines Teiles davon, war, ist 
es fÌr uns doch wichtig, hier von Stoffen zu hören, die nach den EntwÌrfen 
eines hervorragenden österreichischen KÌnstlers angefertigt wurden und die 
 wenigstens teilweise  zum GlÃŒck auch noch erhalten sind; allerdings 
sind es gerade nicht die von Mestrozi ausgefÃŒhrten. Dieser Palastfk der eine 
Zeitlang im Besitze Kaiser Josefs II. war und daher heute noch das Kaiser- 
haus genannt wird, wurde in den Jahren 1776 bis 1777 vom Grafen Franz 
Ulrich von Kinsky erworben  dessen Sohn Josef verkaufte das Haus jedoch 
wieder, nachdem er im Juni des Jahres 1794 von einer großen Reise nach 
Wien zurÃŒckgekehrt  
Mestrozi berichtet nun, daß Graf Johann Rudolf Czernin, der neue 
Besitzer, den Bau ausgestalten ließ; es war dies der berÃŒhmte Kunstfreund, 
seit dem Jahre 1824 OberstkÀmmerer, in den Jahren 1824 bis 1834 auch 
Stellvertreter des ersten Obersthofmeistersrl" 
Mestrozi sagtzi-T "Der damals durch seine genialischen Talente so 
allgemein bekannte und hochgeschÀtzte Architekt Herr Heinneritzi [Henrici] 
hatte bei dem Sr. Excellenz dem Herrn Grafen v. Czernin gehörenden 
in der Stadt, Wallnerstraße befindlichen Palais, sowohl in Hinsicht des Baues 
wie auch der inneren Einrichtung desselben, ihn nach seinen vorgesetzten 
Ideen herzustellen, von Sr. Excellenz die unumschrÀnkte Vollmacht erhalten. 
Da beinahe schon alles seiner ausgezeichneten Vollendung nahe war, ergab 
es sich, daß die goldreichen Meublenstoffe, die in RÃŒcksicht der Zeichnung 
" Heute Wallnerstraße 3. 
M Nach Josef Erwin Folkrnann: "Die gefÃŒrstete Linie des uralten und edlen Geschlechtes Kinsky" 
(Prag, 1851), Seite 66 und 67. 
ÃŒ" Ebenda Seite 58. Die Angaben bei Wilhelm Kisch „Die alten Straßen und PlÀtze Wiens" (Wien, 1883), 
Seite 550, sind unrichtig. 
1 Geboren 1757, gestorben 1845. 
T1 Selbstbiographie Seite 24 K. und Seite 23g. An der zweiten Stelle wird kurz vorher das Jahr 1795 
genannt.
	        
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