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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 7 und 8)

Gewerben und Manufakturen    (Wien, 1829 ff.) können heute noch als 
umfassende und ausgezeichnete Grundlagen aller weiteren Forschung ange- 
sehen werdenf" Ein neues Werk vonWichtigkeit ist Johann Slokars „Geschichte 
der österreichischen Industrie und ihrer Förderung unter Kaiser Franz I." 
(Wien, 1914). FÃŒr die Seidenindustrie im 
besonderen kÀme vor allem die schon "i     - 
erwÀhnte, nicht gerade ausfÌhrliche, aber  I     v .4 
treffliche Schrift Franz Bujattis in Betracht,    5,. 3;, 4 
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 Stephan Edler von Keeß (1774-1840), der sich mehr- p  '51-  
fach auch als technischer Erfinder hervortat, war seit 18 ro erster p  i 
Kommissar der neuorganisierten k. k. niederösterreichischen i  I, "L l 
Fabriksinspektion (s. Vorwort des r. Bandes seines oben zuerst   
angegebenen Werkes). r 5   
Er legte eine Mustersammlung zunÀchst fertiger Waren, s Z  
dann auch von Rohstoffen, an. Im Jahre 181g umfaßte diese 5  
Sammlung nach der angegebenen Vorrede ÃŒber r3oo Rohmate-   
rialien und gegen gooo Fabrikate. Sie sollte in das Eigentum  1 
des königlichen Nationalmuseums in Pest ÃŒbergehen, „wenn  t L   
die Subskription    dem Plane gemÀß beendet sein wird". Das     v"  
Buch ist zum Teile eine Art "raisonierender Katalog" dieser a  5   
Sammlung. Schon beim ersten Bande (und besonders beim '11 i   
zweiten) wird ÃŒbrigens W. C. Wabruschek-Blumenbach als    d 
Mitarbeiter genannt.  l 
Nicht zu verwechseln mit der erwÀhnten Sammlung ist i   4  
das noch umfangreichere "Technische Kabinett" des Kron- 7,4} V 
prinzen Erzherzogs Ferdinand, das rßrg in Angriii" genommen n  STW   a4 
und durch Keeß (seit 1835 als Direktor) und Blumenbach (seit a .123:   
rB35 als Kustos) geordnet wurde. 184i wurde diese Sammlung     
dem Wiener polytechnischen Kabinett eingegliedert (Franz y. i!   
Tschischka, "Geschichte der Stadt Wien", Stuttgart, 1847, "   Ì 
Seite 5x3 ; vgl. Slokar, "Geschichte der österreichischen Industrie  b   g  
unter Kaiser Franz  Seite 23x).        
Aus den betreffenden Akten, die heute im Archiv des  a  T: _Ä 
k. k. Finanzministeriums verwahrt werden (H. K. A. Kom. Praes.    
iBxS, Nr. 1935), heben wir folgendes hervor: Am z. Dezember     
1818 macht der Vizekanzler Freiherr v. Geißler dem PrÀsiden-    
ten der Hotkommission in Komznerzsachen Philipp Ritter von 7  
Stahl Mitteilung wegen des Besuches der Sammlung von Keeß     Q 1  
durch den Kronprinzen Erzherzog Ferdinand: "   1'.   
"Indem höchstselbe diese sehr instrucktive Technische I 
Sammlung mit ihrem Beyfall beehrten, entstand bey Ihnen 
zugleich der Wunsch in dem Besitz einer gleichen Sammlung, Abb. x. Borte fÃŒr den FÃŒrsten Kinsky, gewebt 
welche sich jedoch  ÃŒber die Erzeugnisse der ganzen Mon- von Mestrozi in den Jahren 1793 und 1794, 
archie verbreiten solle, zu gelangen." Es liegt auch ein Ver- grÃŒn, rot und weiß, zum Teil geschnittener, 
zeichnis der Hauptgruppen des GewÃŒnschten bei. Keeß will das zum Teil ungeschnittener Samt auf glattem 
Niederösterreich Betreffende besorgen. Wegen der ÃŒbrigen weißem Grunde (offenbar mehrfach in einer 
LÀnder werden dann Schreiben an die Landesstellen gerichtet; Bahnbreite nebeneinander gewebt). Aus der 
es ist auch von der königlich ungarischen und siebenbÃŒrgischen Mestrozischen Sammlung. Etwas ÃŒber ß 3 der 
Hofkanzlei und dem k. k. Hofkriegsrat (vielleicht wegen der wirklichen Größe (Österr. Museum) 
MilitÀrgrenze) die Rede. 
Am 17. Dezember r8r8 heißt es weiter: "Da eben eine Sammlung im Großen fÃŒr das Fabriksproducten- 
Kabinet des k. k. polytechnischen Institutes in Wien eingeleitet wird, so dÃŒrfte sich aus diesem Anlasse die beste 
Gelegenheit darbieten, auch fÃŒr die Sammlung Sr. kaiserl. Hoheit die erforderlichen Echantillons zu bestellen." 
Wir hören hier also von der dritten Sammlung, die uns spÀter noch beschÀftigen wird. 
Der bereits erwÀhnte Wenzel Carl Wolfgang Wabruschek-Blumenbach (x7gx-r847) gab 1316 die 
"Neueste Landeskunde des Erzherzogthums Österreich unter der Enns" heraus; 1825 erschien sein „Wiener 
Kunst- und Gewerbefreund oder der neueste Wiener Geschmack in Gold-, Si1ber-, Bronce-, Eisen-, Stahla und 
anderen Arbeiten".  Über die Sammlung des Kronprinzen Ferdinand und die der Technischen Hochschule 
siehe auch: Fr. H. Böckh, „Wiens lebende Schriftsteller    (Wien, rßzz), Seite r93ff.
	        
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