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- sondern als eine zu dekorierende Vor-
derflÀche in Erscheinung trat. Beson-
31V"! ders aber bei den Truhen bleibt noch
1' J) "i" rlfwilÃi? i. ÃQFF? W171i" u! '97? Ã" bis in die SpÀtzeit des Mittelalters
i; "fiel, .1, L - hinein die einfache ZusammenfÃŒgung
x, der Vorderwand aus zwei brettartigen
grillt, "i {R pi, j Seitenpfosten und einem Mittelbrett
à "L 15 1'; 1 E Ìblich, so daà sich eine zusammen-
A: hÀngende VorderfiÀche zur dekora-
tiven Bearbeitung darbietet. In deren
Nw-k _ L Ãxsxk. SchmÃŒckung durch Schnitztechnik be-
Rx; (32 Ã" 1 f}, iwiv w"! stand bei den mittelalterlichen Truhen
des Nordens das Wesentliche der
3.7" 3- ,193? kÃŒnstlerischen Gestaltung?"
1', 1 Doch dieser Unterschied zwischen
m" N dem Norden und dem SÃŒden ist nicht
9x9 f" Tx-ÃVSTÃTS" unbedingt bindend. Auf beiden Seiten
4' i n" gibt es Ausnahmen, und besser als
durch den Vergleich mit dem SÃŒden
U" M ÃfJXI-Lk? Mr {stank v! werden wir das Wesen der nordischen
rÌgt lt e; .v' Möbelkunst erfassen, wenn wir die
wichtigsten Sonderbildungen, die inner-
n 375a}, halb der allgemeinen gotischen Stil-
vlgl}. richtung aufgetreten sind, an dem Bei-
XXV Mp3" spiel der Truhen zu erfassen suchen.
QJF 1 Es lassen sich hier vier Hauptgruppen
sondem, die, zeitlich ungefÀhr parallel
gehend, wesentlich verschiedene Ge-
m ' staltungsweisen zeigen. Bei der Cha-
rakterisierung ihrer Unterschiede soll
zunÀchst von der Art der Schnitztechnik
Abb. z. Museum Flensburg, Schrank aus Nordfries-
1m; Xv, Jahmunden ausgegangen werden, weiterhin werden
sich dementsprechend verschiedene
Arten des Kunstwollens ergeben. Die erste Gruppe zeigt die Technik des
Kerbschnittes, die wohl die altertÃŒmlichste innerhalb der nordischen Schnitz-
kunst ist, wie sie sich ja auch noch bis in unsere Zeit hinein in der Volks-
kunst der nordischen LÀnder ohne wesentliche StilverÀnderung erhalten hat.
Die Truhe des Stockholmer Museums (Abb. Q," die schon durch die Schmal-
heit des Mittelteils von den ÃŒblichen Truhenformen abweicht, bietet auch nur
in diesem Teil ausgeprÀgten Kerbschnittstil: Das Ornament wird mehr durch
"k Daneben bestand als andere Art des Schmucke: der Eisenbescblag. Er ist im eigentlichen Nord-
deutschland selten, hÀufiger in Westfalen und im Rheinland (siehe Kunst und Kunsthandwerk, 1907, S. 481),
besonders reich ausgebildet in Skandinavien, schon seit romanischer Zeit (siehe zum Beispiel Zs. FornvÀnnen,
1914. S. 237). Wieweit die Farbe zur kÃŒnstlerischen Mitwirkung kam, lÀÃt sich heute nicht mehr entscheiden.
M" Aus Visby stammend. Vgl. Zs. Fataburen, xgog, S. 26.