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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 7 und 8)

der Stilisierung beson-      
dersbemerkenswerLDaß h.  1'   d: fÃŒr: WJ? -      v 
dieser Typus auch bis       j,  "Ü 1   i" 
nach Westfalen hinein  x    x "ß     i 
vorkommt, zeigt eine aus  i    3    
Dortmund stammende IX        A.  I?" 
Truhe des Germanischen  I"  ,V  A.  
Museums in NÃŒmbergß"   e,   .9  7  ((1x  v! K.    
die, mitinteressantenAb- " .1   "s     "g  h;   
weichungen (die Tiere   c  (V r.  U 
nicht in Wimpergen, son-     T.  _j  i'- 
dern in Rhomben), der  L I 
LÌbecker Truhe Àhnlich  
ist, sowie eine westfali-  
sche Truhenwand des  
DÃŒsseldorfer Kunstge_ Abb. 14. Museum Braunschweig, XIV. jahrhundert 
werbemuseums, die die Tierreihe ganz am unteren Rand zeigt, wÀhrend das 
Architekturwerk darÃŒber fast ganz dem der Bremer Truhe (Abb. 5) gleicht. 
Eine andere Truhe des LÃŒneburger Museums (Abb. I2) zeigt noch mehr 
das Übergreifen des Reliefs ÃŒber das Architekturwerk. Die Tiere sind hier 
nicht nur in den Wimpergen angebracht (und zwar in besondere Kreise 
hineinstilisiert), sondern es sind auch zwischen die Fialen (an der Stelle, die 
bei Abbildung 10 noch mit TÌrmen ausgefÌllt war) Vögel gesetzt, und in 
dem Tierfries des unteren Abschlusses erhÀlt die Truhe jetzt einen Teil, der 
nur der reinen Reliefdarstellung dient.Eine Truhe des Stockholmer Museums" 
ist der LÌneburger Àhnlich, nur fehlt der Tierfries, dafÌr sind die Seitenpfosten 
mit frei modellierten Wappen geschmÃŒckt. 
Solche Wappen an den Seitenpfosten finden sich auch an einer Truhe 
des Hamburger Museums (Abb.  Es sind die Wappen der LÃŒneburger 
Geschlechter Bromes und Schomaker, die am Ende des XV. Jahrhunderts 
dort nachweisbar sind. Der allgemeine Aufbau mit dem Tierfries und den 
Vögeln zwischen den Fialen gleicht auch der LÌneburger Truhe (Abb. 12). 
Nur lÀßt das Ornament hier den Grund noch mehr hervortreten. Bedeutsam 
aber wird diese Truhe dadurch, daß der Schnitzer hier den Schritt zur Dar- 
stellung menschlicher Figuren (es sind drei tanzende Paare als Vertreter 
dreier Lebensalter) gewagt hat, die er in ziemlich hohem Relief modelliert. 
So wird hier die Erinnerung an die EgurengeschmÃŒckten Arkaden der goti- 
schen Architektur noch lebhafter. Die nordische Möbelkunst nimmt hier eine 
Gestaltungsweise auf, die uns ja bereits an der frÌhen westfÀlischen Truhe 
(Abb. 6) an den Seitenpfosten begegnete und die in andern LÀndern schon 
" Vgl. Mitteilungen des Germanischen Museums xgo4, S. 48, sowie Meyer und Grau], a. a. 0., 
Serie V, S. 12. 
"N Aus dem Vadstena-Kloster stammend. Vgl. Fataburen, rgog, S. 25, und H. Hildebrand, Sveriges 
MedelÃŒd (Stockholm rgoo), S. 335. 
"k Vgl. Brinckrnanns "FÃŒhrer" (1894), S. 635.
	        
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