auch herzlichst unseren Kollegen aus den andern Teilen Böhmens und aus Wien fÌr ihre
Mitwirkung und sind besonders glÃŒcklich darÃŒber, vor allem auch den Altmeister Ludwig
Lobrneyr an unserer Spitze begrÃŒÃen zu können.
Gestatten Euer Exzellenz, daà ich namens der Aussteller mit dem nochmaligen Aus-
drucke unseres wÀrmsten Dankes die Bitte an Euer Exzellenz richte, die Ausstellung
eröffnen zu wollen."
Seine Exzellenz Minister Dr. Trnka ergriff hierauf das Wort zu nachfolgenden
AusfÃŒhrungen :
"Meine sehr geehrten I-Ierren! FÃŒr die freundlichen Worte der BegrÃŒÃung und Aner-
kennung, die soeben gesprochen worden sind, sage ich Ihnen den herzlichsten Dank.
Wenn es schon in den Zeiten des Friedens eine der vomehmsten Aufgaben des mir
anvertrauten Ressorts ist, den gewerblichen Mittelstand in seinem wirtschaftlichen Gedeihen
zu fordern und ihm alle hierzu dienenden staatlichen Einrichtungen zur VerfÃŒgung zu stellen,
so ist diese Aufgabe durch den nun schon ein Jahr andauernden Krieg zu einer noch
ernsteren, noch dringenderen geworden. Es gilt, den durch den Krieg in ihrer Existenz
betroffenen Gewerbezweigen ÃŒber alle Schwierigkeiten hinwegzuhelfen, insbesondere aber
wenigstens einigermaÃen Ersatz zu schaffen fÃŒr das plötzliche Nachlassen des Bedarfes
im Inland und fÃŒr die groÃen AusfÀlle, die sich aus unserer Blockierung durch das feind-
liche Ausland ergeben. Das Ministerium fÌr öffentliche Arbeiten ist nach KrÀften bestrebt,
dieser Aufgabe gerecht zu werden. Wo sich nicht die Möglichkeit bot. direkt Bestellungen
zu vermitteln, hat das Ministerium wenigstens versucht, dem heimischen Publikum die
LeistungsfÀhigkeit des Gewerbes vor Augen zu fuhren und so einerseits die Produktion
selbst zu fördern, andrerseits die Kauflust der Konsumentenkreise zu beleben.
Ich darf an die kleine Ausstellung von qualitativ hochwertigen und dabei auch fÃŒr
Minderbemittelte erreichbaren Kriegsandenken erinnem, die im letzten Winter in diesem
Hause stattgefunden hat, unter schöner Beteiligung auch Ihrer Industrie; und an unsere
zunÀchst bei den Bekleidungsgewerben angesetzten Versuche, den Konsumenten dafÌr zu
gewinnen, daà er sein Geld nicht mehr aus Modelaune in das feindliche Ausland trage, wo er
doch bei uns in Geschmack und GÃŒte Gleichwertiges oft um billigeren Preis beschaffen kann.
Der Kriegszustand hat auch fÃŒr Ihre Industrie, meine Herren, fÃŒr Arbeitgeber und
Arbeitnehmer schwierige VerhÀltnisse geschaffen. Sorge und Not haben sich vielfach ein-
gestellt. Aber darum wollen wir nicht die HÀnde in den Schoà legen; es gilt, Ihre hoch-
wertige und leistungsfÀhige Industrie auch in der Kriegszeit zu beschÀftigen, ihr einen
Stock von geÃŒbten, tÃŒchtigen Arbeitern zu erhalten, deren Abgang einen nicht ersetzbaren
Schaden bedeuten wÃŒrde. Und es sollen auch nicht die FrÃŒchte jener Arbeit verloren
gehen, die bisher vom Staate fÃŒr die Industrie geleistet worden ist. Zwei Fachschulen sind
in den Dienst Ihrer Industrie gestellt; die schon im Jahre 1856 als Privatlehranstalt
fÃŒr Fachzeichnen und Modellieren errichtete und dann im Jahre 1880 verstaatlichte Schule
in Steinschönau und die Schule in I-Iaida, die im Jahre 1870 als Privatschule gegrÌndet
und im Jahre x877 vorn Staate ÃŒbemommen worden ist. Beide Schulen sind seit dem
Bestande des Ministeriums fÌr öffentliche Arbeiten bedeutend ausgestaltet worden, so
Steinschönsu durch Beistellung von Apparaten fÌr Gravieren, Glasschneiden und Schleifen,
Haida durch Angliederung einer VersuchsglashÌtte. Sie beschrÀnken sich nicht darauf, in
der Anstalt selbst die verschiedensten Zweige der Glasveredlun g und -verzierung zu lehren,
sondern sollen auch durch Wanderunterricht alle neuen Techniken vermitteln.
Eben sind wir auch noch daran, an die Fachschule in I-Iaida nach dem Muster der
Steinschönauer Schule ein Zeichenatelier anzugliedern, das den Interessenten gediegene
Muster zur VerfÃŒgung stellen wird.
Die beiden Anstalten sollen aber auch femerhin einer lebenskrÀftigen Industrie zu
dienen haben.
Die Ausstellung, auf deren DurchfÃŒhrung Sie, meine Herren, selbst Gewicht gelegt
haben und die ein lebendiges Zeichen unserer Zuversicht und unseres Selbstvertrauens ist,