werden kann, wie die deutsche Fon-n auch die mannigfaltigsten Gebiete erschöpfend
und erfreulich beherrscht. Darum sei dem Warenbuch weite Verbreitung und Ver-
wendung gewÃŒnscht.
KUNSTKALENDER SCHLESVVIG-HOLSTEIN} Dr. Ernst Sauerrnann, der
Direktor des Flensburger Kunstgewerbe-Museums, hat einen Kalender in Heftform
herausgegeben, der formal wie inhaltlich sehr ansprechend ist. Johann Holtz, Berlin, hat den
Umschlag und die zwölf Monatstafeln mit den Feldzeichen des deutschen neunten Armee-
korps gezeichnet und dabei mit sehr einfachen Mitteln eine reizvolle Wirkung erzielt.
Der literarische Inhalt bringt ernste BeitrÀge von allgemeinem und besonders von
kÌnstlerischem Interesse mit steter Bezugnahme auf die reichen SchÀtze alter Kultur
in Schleswig-Holstein.
Die Arbeiten ÃŒber Ernst Barlach, den Bildhauer, und ÃŒber Bildwirker in Schleswig-
Holstein erwecken Interesse fÃŒr die in alten Zeiten gepflegte wie fÃŒr ganz moderne
kÌnstlerische BetÀtigung, deren Bedeutung Ìber provinzialen Charakter hinausgeht.
Ein guter Aufsatz ÃŒber Kriegerdenkmale, dem treffliche Abbildungen alter Arbeiten
in Stein beigegeben sind, berÃŒhrt das heute so oft aufgeworfene Thema und erhellt
bestimmte Gebiete desselben. Es sind gerade die einfachsten FÀlle und die vorwiegend
der Schrift ihre Wirkung verdankenden Tafeln, die besondere Beachtung verdienen.
BADISCHE HEIMAT}? Das zweite Heft des Jahrganges Igx5 der "Badischen
Heimat", einer Zeitschrift fÌr Volkskunde, lÀndliche Wohlfahrtspfiege, Heimat und
Denkmalschutz, bringt die Resultate des badischen Wettbewerbs fÌr KriegergrabdenkmÀler.
Es sind EntwÌrfe fÌr EinzelgrÀber, die sich zumeist an gute einfache Vorbilder aus dem
Ende des XVIII. und dem Beginn des XIX. Jahrhunderts anlehnen und die Ãbersetzung
in die moderne Arbeits- und Empfindungsweise oft glÃŒcklich finden. Sie sollten den Zweck
erfÃŒllen, gute Vorbilder dem so vielfach aufgetauchten BedÃŒrfnis zu bieten.
Vom Standpunkte einer strengeren Kritik ist allerdings die Schaffung von Lösungen
ohne Beziehung auf eine bestimmte Ãrtlichkeit kaum zu verteidigen. Daher haben ja
auch viele Projektanten die von ihnen vorausgesetzte Umgebung selbst angedeutet. Im
allgemeinen wird aber doch nur die Heranziehung der prÀmiierten KÌnstler, nicht aber die
Verwendung bestimmter EntwÃŒrfe empfehlenswert sein, da nur der KÃŒnstler selbst die
Beziehung zur speziellen Aufgabe finden kann, die immer von wichtigen bestimmenden
Faktoren abhÀngig bleibt.
Dimensionierung, Technik, Material und manche andere maÃgebende, ja ausschlag-
gebende Momente sind ohne die Beachtung der lokalen Forderungen unmöglich vorher zu
bestimmen. Das entwertet alle Konkurrenzresultate als "Vorbilder". Als Fingerzeige sind
sie stets brauchbar und nÃŒtzlich, wenn sie den Weg zum KÃŒnstler bahnen.
EINE PRACHTPUBLIKATION KLINGERSCI-IER AKTSTUDIEN.
Unter den Kunstpublikationen der Weltkriegstage steht obenan eine prachtvolle
Faksimile-Ausgabe von Klingerschen Aktstudien in Gestalt eines groÃen, kostbaren Skizzen-
buches, vom Meister selbst veröffentlicht. Der von ihm entworfene und mit einer vignette-
artigen Radierung geschmÃŒckte Titel lautet: Max Klinger. Zwanzig Studien zu Bildern,
Plastiken und Stichen. In OriginalgröÃe wiedergegeben von Sinsel À Co., Leipzig, Selbst-
verlag, 1914.
In Klingers Schaffen spielt das Aktstudium eine besondere Rolle. Er hat schon vor
2 5 Jahren in seiner bekannten theoretischen Schrift "Malerei und Zeichnung" dem strengen,
aufrichtigen Studium und Darstellen des menschlichen Körpers in wuchtigen, geradezu
feierlichen SÀtzen das Wort geredet. Er sieht da im Menschen und menschlichen Körper
Stiftungsverlag in Potsdam.
H Karlsruhe, G. Braunscher Verlag.