Ãbrigens wurde sicher auch in Wien schon im Mittelalter der Stoff-
druck betriebenf So wird schon in der Wiener Ordnung der Maler, Schilter,
Glaser, GoldschlÀger und Seidenmaler vom Jahre 1446 auch der "aufdrukher"
erwÀhnt, âder erhaben oder Hache ding drucken will", worunter wohl auch
Stoffdrucke zu verstehen sind? Ebenso finden wir in den Rechnungen des
stÀdtischen Kammeramtes vom Jahre 1452 die Bemerkungwk: âItem so
gestent [kosten] die 2000 fendl mit Osterreich und 1250 fendl mit den vier
landen mit sneidung der modlpreter zu verben, aufzedrucken 38 1T 38 dn."
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Abb. 11. "Kalfeeluch", von Ignaz Leitenberger, Neu-Reichstadt, r818, i; der wirklichen GröÃe (Ãsterreichisches
Museum)
Auf den Zusammenhang des Stoffdruckes, der seit dem XV. Jahrhundert
öfter auch gröÃere iigÃŒrliche Darstellungen umfaÃt, mit dem eigentlich soge-
nannten Holzschnitte und der Buchdruckerkunst können wir hier nicht
eingehenq" Jedenfalls ist es aber kein Zufall, daà auch diese KÌnste
ebenso wie der Stoffdruck in Deutschland (als Kulturbegriff genommen) ihre
" Bedmckte Zeuge finden sich in Wiener Verzeichnissen, zum Beispiel im Jahre 142i in den Registern
des Besitzes der "WeiÃen BrÃŒder" erwÀhnt: "Item una cappa de panno Iineo cum animalibus albis impressis"
("Jahrbuch der Kunstsammlungen des AllerhÃŒchsten Kaiserhauses", XVI, Regesten-Nr. 13550, f. 3).
xi" Jahrbuch der Kunstsammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, XVlI, Regesten-Nr. 15219.
i" Ebenda, Regesten-Nr. 15265, Blan 1x4.
1' Man vergleiche etwa Th. Hampe "Der Zeugdruck der hl. Anna, der Jungfrau Maria und Seraphin und
einige altkölnische Handzeichnungen", Mitteilungen des GermanischenMuseums, 1897, Seite gr ff. Dazu Forrer,
ebenda. 1898, Seite r: H". Derselbe im "Anzeiger fÃŒr Kunde der deutschen Vorzeil", r882. Seite 75, ÃŒber
bewegliche Buchstaben vor der Ernndung der Druckerkunst.