AuÃer hölzemen Modeln wurden auch in Àlterer Zeit schon vertieft
gravierte Kupferplatten zum Stoffdrucke verwendet. SchÃŒle, der groÃe Augs-
burger Zeugdrucker des XVIII. jahrhunderts, der uns noch wiederholt be-
schÀftigen soll, hat diese Kunst schon zu groÃer Vollkommenheit gebrachtft
Zu der Zeit. von der Keeà hauptsÀchlich spricht und die auch uns vor
allem beschÀftigen soll, wurden die frÃŒher ÃŒblichen Ãlfarben kaum mehr ver-
wendet. Keeà sagt hiezu": âDer Ãhldruck ist der Àlteste Druck, der nur
schlechte und einfache Muster geliefert hat, und da er ÃŒberdies gegen den
gewöhnlichen Druck nicht wohlfeil genug zu stehen kam, so ist er bis 1820
so sehr herabgekommen, daà er nun gar nicht mehr ausgeÌbt wird. Man
druckte die Ãhlfarben bloà mit den gewöhnlichen Formen auffti"
Und an anderer Stelle heiÃt es bei KeeÃj- bei Beschreibung einer Tafel der
technologischen Sammlung mit Ãlfarbendrucken auf Baumwolle: "OrdinÀre
Katune, mit altmodischen, einfachen groÃen Dessins bedruckt. Dieser Druck
wird in der Regel bloà auf sehr schlechte, zum Theil verdorbene Zeuge
angewendet, und hÀlt etwas das Waschen aus. Der geringe Absatz dieser
Waare beschrÀnkte sich jedoch bloà auf einige Gegenden des sÌdlichen
Ungarns, Croatiens etc., daher man dieselbe seit 1820 gar nicht mehr ver-
fertigt. Der Letzte, Welcher sich damit in Wien beschÀftigte, war Ketterer."
Seit dem XVIII. Jahrhundert hatte die vorwÀrtsstrebende Chemie eben
eine FÃŒlle neuer Farbmittel geboten, die besser geeignet waren.
Kurz wollen wir hier noch einmal auf die gepreÃten Samte hin-
weisen, bei denen die Muster sowohl mit hölzernen Modeln als mit
warmen Metallplatten eingedruckt wurdenrH-
Utrecht war im XVII. Jahrhundert ein Hauptort fÃŒr die Erzeugung
solcher Stoffe.
Mit der Herstellung der gepreÃten Stoffe scheint aber eine der gröÃten
Neuerungen des Stoffdruckes im Zusammenhange zu stehen. Wir meinen
den Ersatz der Druckplatten (Model) durch Walzen. Keeà sagt zwar-PH:
"Der Walzendruck ist eine 1770 in England gemachte Erfindung, O wo
man anfÀnglich die Muster in hölzerne Walzen einschnittfw o Diese Orts- und
Zeitbestirnmung ist aber, wie wir sehen werden, nicht richtig; an dem Tech-
nischen, worauf es uns hier vorerst ankommt, Àndert das allerdings nichts,
so daà wir mit KeeÃens Beschreibung fortfahren können: âIn der Folge wurde
diese Druckerey, die viel schneller und genauer von Statten geht, sehr ver-
V Kurrer, a. a. 0., Seite 22x.
H: A. a. 0., Seite 201.
akiÀi Hier folgt eine Stelle "ÃŒber den Steindruck als neuere An des Ãldruckes".
1- A. a. 0., Seite 216.
H- KeeÃ, a. 41.0., II, Seite 298; Forrer "Die ZeugdruckeQSeite 3x ; derselbe, âDie Kunst des Zeugdnlckes",
Seite 96; Depierre, a. a. 0., Seite 37. Einiges auf Wien BezÃŒgliches haben wir in "Kunst und Kunsthandwerk",
19:5, Seite 382, Anmerkung", gebracht.
H1 A. a. 0., Seite x94. Auch Kurrer (a. a. 0., Seite 213) war dieser Ansicht.
o Durch den Schotten Bell. Nach Keeà und Blumenbach (a. a. 0., Seite 347 f.) erhielt Nicholson im
Jahre 179a als erster ein Patent fÃŒr eine Walzendruckmaschine.
W Depierre, a. a. 0., Seite 14, Anmerkung.