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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 1 und 2)

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eines Rechtsstreites nach Wien gekommen war. Sein Augsburger Unter- 
nehmen, das sich bald aufs großartigste entfaltete, hatte er im Jahre 1759 
begrÃŒndet. Es ist bemerkenswert, daß er schon von Anfang an eine 
eigene Zeichnerin (eine Frau Friedrichs aus Hamburg) beschÀftigte, die 
nicht weniger als tausend Dukaten Jahresgehalt empfing, ein fÃŒr damalige 
Zeit jedenfalls sehr bedeutendes Gehalt. In den Siebzigerjahren des XVIII. 
Jahrhunderts waren 3500 Arbeiter in seiner Fabrik tÀtig. Und ein besonderes 
Verdienst erwarb er sich durch die Vermehrung und Verbesserung der 
zum Drucke verwendeten Farbenfl 
Da SchÃŒle ungeheuren Bedarf an Stoffen hatte und die ostindischen 
Kattune die besten und billigsten waren, so ließ er gewaltige Mengen hievon 
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Abb. 32. "Gedrucktes Segeltuch zu Fußteppichen", aus der Segeltuchweberei des Bollinger 
8: Camp. in Wien, 1826, 11„ der wirklichen Größe (Österreichisches Museum) 
kommen. Dies verwickelte ihn jedoch in zahlreiche Streitigkeiten mit den 
zÃŒnftigen Kreisen und in einen fast zwanzigjÀhrigen Prozeß. Im Verlaufe 
dieses Rechtsstreites kam er dann auch nach Wien an den kaiserlichen Hof. 
Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Joseph wollten die Gelegenheit benÃŒtzen, 
den verdienstvollen Mann fÃŒr Osterreich zu gewinnen; doch gelang es trotz 
aller MÃŒhe nicht, ihn seinerI-Ieimat untreu zu machen. Immerhin erreichte man 
das Eine, daß die bereits in den FÃŒnfzigerjahren von Baron Fries zu Friedau 
in Niederösterreich begrÌndete Barchentfabrik auf Geheimrat Grechtlers 
' NÀheres Ìber SchÌle, der vom Kaiser Joseph auch geadelt wurde, und seine Beziehungen zu Friedau 
siehe bei Kurrer, a. a. 0., Seite u, xB und 19, sowie bei Hallwich, a. a. 0., Seite 53. Nach Keeß, a. a. 0., 
Seite 205, wÀre die Fabrik "in den 70er Jahren von Renke und Fries errichtet".  Johann Fries (seit dem 
Jahre 1757 Ritter, seit 1762 Freiherr, seit 1783 Reichsgraf) wurde im Jahre 17x; in MÃŒhlhausen geboren, war 
spÀter in Österreich in der Heeresversorgung, in Gewerbe und Handel tÀtig (vgl. auch Kurrer, a. a. 0., Seite r8, 
Ìber ihn); 1755 endete er in Vöslau bei Wien in einem Anfall von Schwermut durch Selbstmord. 
Auch sein Bruder Philipp Jakob (seit 1775 Ritter, seit t7gr Freiherr) war ein einßußreicher Indu- 
strieller. Unter Johanns Sohne Moritz (r777 bis 1825), einem bekannten Kunstfreunde, brach das Hancllungshaus 
ZUSHIUIUED.
	        
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