32
eines Rechtsstreites nach Wien gekommen war. Sein Augsburger Unter-
nehmen, das sich bald aufs groÃartigste entfaltete, hatte er im Jahre 1759
begrÌndet. Es ist bemerkenswert, daà er schon von Anfang an eine
eigene Zeichnerin (eine Frau Friedrichs aus Hamburg) beschÀftigte, die
nicht weniger als tausend Dukaten Jahresgehalt empfing, ein fÃŒr damalige
Zeit jedenfalls sehr bedeutendes Gehalt. In den Siebzigerjahren des XVIII.
Jahrhunderts waren 3500 Arbeiter in seiner Fabrik tÀtig. Und ein besonderes
Verdienst erwarb er sich durch die Vermehrung und Verbesserung der
zum Drucke verwendeten Farbenfl
Da SchÃŒle ungeheuren Bedarf an Stoffen hatte und die ostindischen
Kattune die besten und billigsten waren, so lieà er gewaltige Mengen hievon
u - u, '
"Er- 1" 1 . f . '
9mm. i}! (fx. - a": T54.
{"17 v - 3' wir" er
jIl i-kx xvhllsrjy- z; y
"Q-i Ã"! Ã 1
v. 0,: c- Xtxt h: i. 5x- , u; Ã u:-
orvwm "Ing v E. 3-: ÃÃŒifyy, 1h man).
J. van: f! f" s, ÃfrH-jxi:
2'" Àx )4. .24
V Àih' "I"
r m; -
l .3 3
Q 7,: 3 5"" . Q r i-vr à {f
X-e. "Ã Ãrw .1. x 1 v.J' 41
w- n vaM v; gc w!
iw 2 r-s-a .32: 3.7311. "i dxw. :
9 m: 5- Ã-w. F?
à " "
à lt r A (r I r mit s r
xJJfY-g 4'
Abb. 32. "Gedrucktes Segeltuch zu FuÃteppichen", aus der Segeltuchweberei des Bollinger
8: Camp. in Wien, 1826, 11â der wirklichen GröÃe (Ãsterreichisches Museum)
kommen. Dies verwickelte ihn jedoch in zahlreiche Streitigkeiten mit den
zÃŒnftigen Kreisen und in einen fast zwanzigjÀhrigen ProzeÃ. Im Verlaufe
dieses Rechtsstreites kam er dann auch nach Wien an den kaiserlichen Hof.
Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Joseph wollten die Gelegenheit benÃŒtzen,
den verdienstvollen Mann fÃŒr Osterreich zu gewinnen; doch gelang es trotz
aller MÃŒhe nicht, ihn seinerI-Ieimat untreu zu machen. Immerhin erreichte man
das Eine, daà die bereits in den FÌnfzigerjahren von Baron Fries zu Friedau
in Niederösterreich begrÌndete Barchentfabrik auf Geheimrat Grechtlers
' NÀheres Ìber SchÌle, der vom Kaiser Joseph auch geadelt wurde, und seine Beziehungen zu Friedau
siehe bei Kurrer, a. a. 0., Seite u, xB und 19, sowie bei Hallwich, a. a. 0., Seite 53. Nach KeeÃ, a. a. 0.,
Seite 205, wÀre die Fabrik "in den 70er Jahren von Renke und Fries errichtet". Johann Fries (seit dem
Jahre 1757 Ritter, seit 1762 Freiherr, seit 1783 Reichsgraf) wurde im Jahre 17x; in MÃŒhlhausen geboren, war
spÀter in Ãsterreich in der Heeresversorgung, in Gewerbe und Handel tÀtig (vgl. auch Kurrer, a. a. 0., Seite r8,
Ìber ihn); 1755 endete er in Vöslau bei Wien in einem Anfall von Schwermut durch Selbstmord.
Auch sein Bruder Philipp Jakob (seit 1775 Ritter, seit t7gr Freiherr) war ein einÃuÃreicher Indu-
strieller. Unter Johanns Sohne Moritz (r777 bis 1825), einem bekannten Kunstfreunde, brach das Hancllungshaus
ZUSHIUIUED.