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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 1 und 2)

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Walzendruckmaschine im Betriebe? Im Jahre 1782 wurde in Graz durch 
Baron Rieger und Weigel eine Kattunfabrik gegrÃŒndet, die auch Keeß noch 
hervorhebt." 
Aus dem Jahre 1785 stammt die erste Kattunfabrik zu Krakau, die 
durch einen ElsÀsser errichtet wurde, sich aber nur bis zum Jahre 1795 
erhalten konnte. 
Im Jahre 1787 wurde die Fabrik zu St. Pölten in Niederösterreich durch 
Reinke begrÃŒndet. Nach Keeß"""" brachte sie es bis zum Jahre 1815 auf 
40 Tische und eine Druckmaschine. Gegen das Jahr 1820 gelangte sie in den 
Besitz der GroßhÀndler Anton und Franz Faber. 
„Noch jÃŒnger", heißt es bei Keeß, „war die Fabrik zu I-Iimberg, welche 
zuerst von dem GroßhÀndlerJohBouvard zu Enns errichtet, sodann nach Him- 
berg (bei Wien) Ìbersetzt und hier bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1818 von 
den H. H. Fries und Comp., Arnstein und Eskeles und J. Jac. Schwarz betrieben 
wurde. Ihr höchster Stand war 1815 30 Tische und eine Druckmaschine." 
UngefÀhr gleichzeitig mit der frÌher erwÀhnten St. Pöltner Fabrik (1 787 
auf 1788) entstand auch die zu Kuttenberg in Böhmen, die Joh. Christian 
Breuer begrÃŒndete und in kurzer Zeit so in die Höhe brachte, daß sie schon 
im Jahre 1796 mit 40 Drucktischen arbeitete. Sie erzeugte besonders die 
sogenannten Kuttenberger TÃŒchel und Weißbodenkattunefr 
Im Jahre 1788 wurde durch den bereits genannten Johann Josef Leiten- 
berger und seinen Sohn Ignaz die Kattundruckerei zu Reichstadt (in Böhmen) 
begrÌndet und ihr dann die gleichfalls bereits erwÀhnte zu Josefsthal 
angegliedert. SpÀter wurde die letztere jedoch selbstÀndig weitergefÌhrt und 
zu der großen Josefsthal-Kosmanoser Fabrik ausgestaltet. Wir werden im 
weiteren von diesen Àußerst wichtigen Unternehmungen noch zu sprechen 
haben; bei dem raschen Überblick, den wir zunÀchst nach den GrÃŒndungs- 
jahren der Unternehmungen geben, wÌrde ein nÀheres Eingehen hier jedoch 
nur stören. 
Im Jahre 1790 entstand in Prag die Zeugdruckerei von Koppelmann 
Porges, die wir gleichfalls noch zu erwÀhnen habenrH Im Jahre 1794 wurde 
eine Fabrik in Vöcklabruck (Oberösterreich) durch Nepomuk Staniek errichtet 
und ungefÀhr um dieselbe Zeit eine weitere durch Franz Herrmann zu 
Johannisthal bei Reichenberg (Böhmen). 
Eine schon Àltere Prager Fabrik von Joss in der Rosenthaler Vorstadt 
finden wir in den Jahren 1800 bis 1836 unter der Bezeichnung „Jerusalem 
 Zur spÀteren Geschichte siehe Kurrer, a. a. 0.. Seite 81. 
H Keeß und Blumenbach, a. a. 0., Seite 371. Die Grazer Fakrik war nach Schwechat, Kettenhof. Ebreichs- 
dort, Lettowitz, Sassin, Friedau und St. Pölten die achte Kattunfabrik.  In Graz befand sich Ìbrigens die Àlteste 
(Baumwolb) Barchent- und Kanevasfabrik Österreichs, und zwar schon seit den Zwanzigerjahren des XVIII. 
Jahrhunderts, siehe I-Iallwich, a. a. 0., Seite 14. 
"Md A. a. 0., Seite 305. 
1' Siehe Kurrer, a. a. 0., Seite 78.  Kleinere mÀhrische Betriebe, so in Obrowitz bei BrÌnn (in den 
Jahren 1780 bis 1795) und eine nicht unbedeutende zu Januwitz erwÀhnt Forrer, a. a. 0., Seite 55 und 56. Über 
die spÀteren VerhÀltnisse in MÀhren siehe Kurrer. a. a. 0.. Seite 8a. 
H- Nach Kurrer (a. a. 0., Seite 69) arbeitete das Haus seit dem Jahre 1835 nur noch schwach. Über die 
verschiedenen Porges ("Beer Porges", "Koppelmann Porges" und "BrÃŒder Porges") siehe ebenda.
	        
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