Die Ausstellung besitzt in ihrem Hauptbestandteil einen Rahmen, der
feststehend, aber einen Inhalt, der beweglich ist. Den Mittelpunkt bildet ein
Saal mit einer ModellbÃŒhne, der in den groÃen SÀulenhof des alten Museums-
gebÀudes eingebaut wurde; hier wurde vor zahlreichen GÀsten eine wech-
selnde Modellschau veranstaltet. Um dieses Zentrum schlieÃt sich eine Folge
von Ausstellungsgruppen, die einerseits durch einen umlaufenden Gang,
der zwischen Vitrinenreihen hindurchfÃŒhrt, anderseits durch eine Reihe
abgeschlossener RÀume gebildet werden.
Es liegt im Wesen der Mode begrÃŒndet, wie in der Empfindlichkeit
ihrer geschÀftlichen Handhabung, daà eine stationÀre Schaustellung von
solchen Leistungen nicht durchfÃŒhrbar ist, die in dem Reiz der Neuheit
einen ihrer stÀrksten geschÀftlichen Antriebe besitzen. So freigebig der
KÌnstler mit seinen Ideen die Welt beschenkt, so zögernd und vorsichtig
hÀlt der Erzeuger von ModegegenstÀnden seine Arbeit vor Abschluà ihrer
geschÀftlichen Verwertung zurÌck. Darum konnten in dieser feststehenden
Abteilung weniger fertige KostÃŒme als EntwÃŒrfe und Ideen, Zeichnungen,
Skizzen vom kleinsten bis zum lebensgroÃen MaÃ-
stabe geboten werden, die aus der Welt der Phantasie,
der freien kÃŒnstlerischen Produktion in FÃŒlle erfiossen
sind. Hier haben die Wiener Kunstgewerbeschule
und eine Reihe von KÃŒnstlerinnen und KÃŒnstlern,
die bereits im praktischen Leben wirksam sind, ein
reiches Arbeitsmaterial zur VerfÌgung stellen können.
Hier liegen auch jene Ziele am stÀrksten aus-
gesprochen, zu deren Verwirklichung noch ein weiter
Weg zurÌckzulegen ist. Man muà sie eingehend
betrachten und verfolgen, um die ErgÀnzung zu all
dem vorhandenen Material zu finden, das in den w
SchaukÀsten zu Vitrinenbildern verbunden wurde.
Es sind ja auch hier ganze Kleider geboten, die
aber doch zumeist fÌr den Körper ihrer Schöpferin _,5
ausgedacht und darum mehr als Beispiel fÃŒr die Ã
Verwendung von Material als durch ihre Bedeutung T}
fÌr viele neue TrÀgerinnen hervortreten. i
Der Ausdruck "Material" muà hier allerdings
in einem breiteren und weiteren Sinne verstanden i i,
werden. Material ist dem KÃŒnstler auch eine ma-
teriell gewordene Idee, wenn sie in anderen und 5
neuen Schöpfungen weitergebildet werden kann.
Materialien sind nicht nur Stoffe und Bestandteile
von KleidungsstÃŒcken, sondern auch ganze StÃŒcke, Moduussnuung
wie HÌte, Schals, Taschen etc. Material ist alles, im österreichischen Museum-
was zum Bilde der Gesamterscheinung wirksam zgglwifjrffij:
beitragen kann und zu neuen Gestaltungen anregt. wandten Gewerbe, Wien