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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 1 und 2)

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Beistandes ungleich wichtiger, der jedem gegebenen Einzelfall das Maß 
dessen zumißt, was ihm taugt, der zusammenstimmt, der jene Nuance und 
jene Feinheit treffen muß, welche, ohne aus dem Rahmen herauszutreten, 
Persönlichkeiten gut zu betonen vermag. 
Wer die Vitrine der Wiener WerkstÀtten aufmerksam betrachtet, wird 
finden, daß vorwiegend der Zusammenklang betont ist; das einzelne, aus 
dem Zusammenhang gelöst, wird vielen unverstÀndlich bleiben. In solchem 
Sinne sind auch aus vielen Einzelleistungen die meisten der anderen 
Vitrinen zusammengestellt; der Katalog nennt nahe an hundert Namen von 
kunstgewerblich tÀtigen Damen oder Betrieben, deren Wirken zumeist 
nicht geschlossen auftreten konnte, sondern nur in Verbindung mit Ver- 
wandtem erscheint, das ein Vitrinenbild zu schaffen gestattet hat. 
Allerdings sind gewisse Sonderleistungen wie die HÃŒte, die Schmuck- 
federn, Strickwaren, Lederarbeiten und anderes zu Gruppen zusammen- 
gefaßt worden; aber hier handelte es sich auch zumeist um größere gewerb- 
liche Betriebe, die ein Einzelgebiet pflegen, sie sind in der Minderzahl; nicht 
das war das wichtigste Ziel der VorfÌhrung. Es galt ja gerade die VielfÀltig- 
keit kÃŒnstlerischer Einflußnahme zu betonen. 
Wenn wir uns nun dem architektonischen Rahmen der VorfÃŒhrung zu- 
wenden, so ist die Leistung des Architekten Dagobert Peche hervorzuheben. 
Auch sie vermied es, Einzelheiten zu betonen. Der große l-Iauptraum fÃŒr 
die ModellvorfÃŒhrungen besitzt eine vornehme und fesselnde Wirkung, die 
mit Mitteln von großer Einfachheit und mit einer farbigen Zartheit und 
ZurÃŒckhaltung erzielt wurde, wie sie einem Hintergrund und Rahmen fÃŒr 
bunte Gesellschaftsbilder ziemt. 
Ein Ankleideraum von ÃŒberlebensgroßen Proportionen  ohne Bezug- 
nahme auf reale Bedingungen  ist aus dem freien und ungehemmten 
Gestaltungsdrang entstanden, welcher dem Einfluß von Laune und Phantasie
	        
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