84
Beistandes ungleich wichtiger, der jedem gegebenen Einzelfall das MaÃ
dessen zumiÃt, was ihm taugt, der zusammenstimmt, der jene Nuance und
jene Feinheit treffen muÃ, welche, ohne aus dem Rahmen herauszutreten,
Persönlichkeiten gut zu betonen vermag.
Wer die Vitrine der Wiener WerkstÀtten aufmerksam betrachtet, wird
finden, daà vorwiegend der Zusammenklang betont ist; das einzelne, aus
dem Zusammenhang gelöst, wird vielen unverstÀndlich bleiben. In solchem
Sinne sind auch aus vielen Einzelleistungen die meisten der anderen
Vitrinen zusammengestellt; der Katalog nennt nahe an hundert Namen von
kunstgewerblich tÀtigen Damen oder Betrieben, deren Wirken zumeist
nicht geschlossen auftreten konnte, sondern nur in Verbindung mit Ver-
wandtem erscheint, das ein Vitrinenbild zu schaffen gestattet hat.
Allerdings sind gewisse Sonderleistungen wie die HÃŒte, die Schmuck-
federn, Strickwaren, Lederarbeiten und anderes zu Gruppen zusammen-
gefaÃt worden; aber hier handelte es sich auch zumeist um gröÃere gewerb-
liche Betriebe, die ein Einzelgebiet pflegen, sie sind in der Minderzahl; nicht
das war das wichtigste Ziel der VorfÌhrung. Es galt ja gerade die VielfÀltig-
keit kÃŒnstlerischer EinfluÃnahme zu betonen.
Wenn wir uns nun dem architektonischen Rahmen der VorfÃŒhrung zu-
wenden, so ist die Leistung des Architekten Dagobert Peche hervorzuheben.
Auch sie vermied es, Einzelheiten zu betonen. Der groÃe l-Iauptraum fÃŒr
die ModellvorfÃŒhrungen besitzt eine vornehme und fesselnde Wirkung, die
mit Mitteln von groÃer Einfachheit und mit einer farbigen Zartheit und
ZurÃŒckhaltung erzielt wurde, wie sie einem Hintergrund und Rahmen fÃŒr
bunte Gesellschaftsbilder ziemt.
Ein Ankleideraum von ÃŒberlebensgroÃen Proportionen ohne Bezug-
nahme auf reale Bedingungen ist aus dem freien und ungehemmten
Gestaltungsdrang entstanden, welcher dem Einfluà von Laune und Phantasie