bewahrte.
KUNSTAUSSTELLUNG SALON WAWRA. Eine WohltÀtigkeitsaktjon
fÃŒr die Kriegsinvaliden, Witwen und Waisen des Landwehrinfanterieregiments in
Wien Nr. 1 bildete den ÀuÃeren Anlaà zur Veranstaltung einer Kunstausstellung im Salon
Wawra, welche unter dem höchsten Protektorat der Frau Erzherzogin Maria Josepha
stand. Dieser Schaustellung folgte eine Auktion zur Förderung des wohltÀtigen Zweckes.
Oberstleutnant Friedrich Bitterlich hat den KÃŒnstlern des Regiments auch in dieser
Aktion als FÃŒhrer gedient und zahlreiche Kollegen aus den Kreisen der Wiener KÃŒnstler-
schait haben Gefolgschaft geleistet. So kam eine Sammlung von mannigfaltigen Leistungen
zusammen, von der Graphik bis zum Ãlbild, von der Plakette bis zur Denkmaliigur, ja
selbst eine kleine architektonische Konkurrenz ist der Ausstellung eingefÃŒgt worden. Unter
den KÃŒnstlernamen fanden wir vorwiegend Mitglieder der Wiener KÃŒnstlergenossenschaft,
aber auch andere Gruppen waren nicht ferngeblieben. Es sind zumeist gefÀllige und gefall-
same Arbeiten, denen leicht Freunde gefunden werden konnten; auch solche von lokalhisto-
rischem Wert, wie die Denkmaliiguren Professor Bitterlichs und Hegenbarths sind dabei;
mehrere Rumpler-SchÃŒler, die heute eigene Wege gehen, vertraten die intime und feine
Maltradition, andere kÃŒhner Zugreifende gingen auf moderne dekorative Ziele los. Sie
standen friedlich nebeneinander und dienten einem gemeinsamen, zugleich kunstfördernden
und philantropischen Unternehmen, dem gute Nachwirkung zu wÃŒnschen ist.
KUNSTSALON I-IIRSCI-ILER: ADOLF SCI-IINNERER. Eine Gelegenheit,
das graphische Werk eines KÌnstlers unserer Zeit, wenn auch nicht vollstÀndig so
doch in einem ansehnlichen Teil Ìberblicken zu können, ist uns vom Kunstsalon Hirschler
geboten worden. Adolf Schinnerer ist ein sehr produktiver, dabei feiner und anregender
Graphiker, der vor allem sein VerhÀltnis zum Leben und zur ihn umgebenden Natur, seine
Erlebnisse und Beobachtungen graphisch auszudrÃŒcken strebt. Diese Niederschriften mit
einer leichten, auf das Erfassen des Malerischen und nicht des GegenstÀndlichen gerich-
teten Nadel haben den Reiz groÃer Unmittelbarkeit und feiner Beobachtung. Sie erreichen
in einzelnen BlÀttern manchmal eine stÀrkere, suggestivere Wirkung, bleiben in anderen
so flÃŒchtig und spontan wie die Stimmungen selbst, denen sie entsprungen sind. Ein sehr
ausfÃŒhrlicher und grÃŒndlicher Katalog seines graphischen Werkes von Dr. L. Gorm mit
einer Einleitung von Dr. H. M. Sauermann (1915) umfaÃt ÃŒber 400 Nummern und zeigt
das eingehende Studium, das dem KÃŒnstler und seinem Werk bereits gewidmet wurde.
Es ist damit auch zugleich dargelegt, daà ein Sammeln dieser BlÀtter schon manchem
zur Freude und zum Genuà dienen konnte und daà man in Deutschland den Graphikem
eine WÃŒrdigung und Beachtung schenkt, wie man sie bei uns nur ÀuÃerst selten Findet.
WIENER PHOTOKÃNST. Die AusÃŒbung der Amateurphotographie ist wie
vieles andere durch die kriegerischen Ereignisse fÃŒr alle im Hinterland Lebenden
recht beeintrÀchtigt worden. Sie muà wohl zumeist in der Bearbeitung frÌher erzielter Auf-
nahmen bestehen und nur wenigen ist das Arbeiten im Freien ermöglicht. Um so anerken-
nenswerter ist das BemÃŒhen des Photoklubs, mit Arbeiten seiner Mitglieder einem wohl-
tÀtigen Zweck (der FÌrsorge fÌr erblindete Krieger) zu helfen. Mit 230 Nummern, die
zumeist ein schönes Niveau einhalten und durch vorwiegend landschaftliche Aufnahmen
aus der Monarchie auch oftmals ein gegenstÀndliches Interesse glÌcklich befriedigen, ist
eine ganz stattliche Verkaufsausstellung geschaffen worden, die viel Erfolg hatte. Daà ihr
auch Reihen von Aufnahmen aus den Kriegsgebieten, aus SpitÀlem und OperationssÀlen
eingefÌgt werden konnten, gab ihr jene aktuelle Note, die Ìber die zufÀlligen Reiseergeb-
nisse hinaus den Kontakt mit der Zeitgeschichte herstellte.