kÌnstlerischer KrÀfte, daà die Lösung baulicher oder gewerblicher Aufgaben von kÌnst-
lerischen EinflÌssen dominiert wurde, die auch in den schwierigsten FÀllen die technische
BewÀltigung in der ihnen passendsten Weise erreichten, ohne daB der kÌnstlerische Aus-
druck gehemmt wurde.
Unsere Zeit muà erst wieder die gegenseitige Durchdringung von Technik und Kunst
erreichen, um zu einer wirklichen kÃŒnstlerischen Kultur zu gelangen, die allein auch eine
Stilbildung zu bewirken vermag.
Mit Hilfe der VorfÃŒhrung einer groÃen Zahl von Lichtbildern, unter welchen viele
Darstellungen eigener Arbeiten waren, vermochte der Vortragende nun zu zeigen, auf
welchem Wege und mit welchen Mitteln diese kÃŒnstlerische Durchdringung und Beherr-
schung von Bauproblemen bereits erreicht wurde, die man bisher als rein technische
Arbeitsgebiete ansah, ohne dabei vollkommen erfreuliche und befriedigende Resultate
erzielen zu können.
Die wertvollsten Leistungen, die am klarsten Wege und Ziele dieser neuzeitlichen
Arbeitsweise aufzeigen, sind besonders im Gebiete des Industriebaues und des Waren-
hauses einerseits und bei den Arbeiterkolonien anderseits zu finden; die Ausstellungsbauten
bilden dann ein von den strengen Zweckforderungen hÀufig mehr losgelöstes Arbeitsgebiet
fÃŒr Versuche.
Behrens wÀhlte naturgemÀà vorwiegend deutsche Beispiele und nahm den historisch
gewordenen Warenhausbau Messels (Bau Wertheim) zum Ausgangspunkt der Betrach-
tungen. Er versÀumte aber auch nicht, bei Erörterung des PostsparkassengebÀudes der
fÃŒhren den Rolle der Wiener Schule Otto Wagners gerecht zu werden, und zielte mit seinen
ZukunftswÌnschen auf den wirksamen Zusammenschluà aller im gleichen Sinne strebenden
kÃŒnstlerischen KrÀfte Ãsterreichs und Deutschlands.
Die imponierenden, groÃzÃŒgigen Probleme der deutschen Industrie, wie sie in den
Anlagen der Allgemeinen ElektrizitÀts-Gesellschaft in Berlin unter anderem vorgefÌhrt
wurden, gehören zu jenen Bauaufgaben, die einer monumentalen Lösung fÀhig sind und
eine solche schon fanden. Es war eine geschickt eingetlochtene Episode der VorfÃŒhrung,
als Behrens dann den formalen Zusammenklang modernster und Àltester MonumentalitÀt
durch GegenÌberstellung neuester Siloanlagen und kunstgeschichtlich wertvoller Àltester
Ternpelbauten, groÃzÃŒgiger Fabriksfronten und sachlich gelöster Kirchenschiffe, mÀchtiger
Schomsteinbauten und berÃŒhmter Minarette mit Lichtbildern schlagend nachweisen konnte-
Anderseits war es eine groÃe Genugtuung, zu sehen, daà die aus fremden LÀndern
ÃŒbernommene moderne stÀdtebaulich aufgefaÃte Besiedlung durch ArbeiterheimstÀtten im
Deutschen Reich schon so festen Fuà gefaÃt und durch kÃŒnstlerische KrÀfte so gefördert
wurde, daà hier wie anderwÀrts die Weiterbildung Ìber die vorbildlichen AnfÀnge weit
hinausgelangte.
Der Ausblick, der so in eine arbeitsfrohe Zukunft eröffnet werden konnte, in der sich
Ingenieur und Architekt die Hand reichen sollen, in der die Kunst von Industrie und
Technik zur Mitarbeit gebeten wird, war hoffnungsfreudig und stolz.
DEUTSCHE FORM IM KRIEGSJAI-IRÃ" Das Jahrbuch des deutschen Werk-
bundes x915 ist der Kölner Ausstellung 1914 gewidmet. Sie verdiente eine so grÌnd-
liche und sachliche WÌrdigung nicht bloà ihres Schicksals wegen, sondern weil emste
Leistungen von Bedeutung mit ihrer SchlieÃung vorzeitig ausgeschaltet wurden von der
wertvollen Wirkung auf weite Kreise; diese Wirkung wenigstens durch Bilder ausÃŒben zu
können und in gesammelter Form eindrucksvoll zu betÀtigen, das ist das Ziel der Veröffent-
lichung, die nun vorliegt und einerseits treffliches Abbildungsmaterial, anderseits einen
klaren informierenden Text von Peter Jessen aufweist.
Wenn wir hier aus diesem einige Zeilen anfÃŒhren, so geschieht dies in erster Reihe,
um die Anerkennung österreichischer Arbeit hervorzuheben, die in ihnen liegt.
"k verlegt bei F. Bruckmann A. G., MÃŒnchen.
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