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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 1 und 2)

umfangreicher wurde 
die Einfuhr jedenfalls 
nach der Auffindung 
des Seeweges nach In- 
dien und Ostasien. So 
berichtet Fernand Men- 
dez Pinto im Jahre 15605 
„Une vingtaine de pie- 
ces de caracas, qui sont 
des toiles peintes ou des 
tapis de coton qui vien- 
nent des Indes . . . 3"" 
Eine Anzahl von 
Belegen findet sich in 
des Verfassers Werke 
über die „ Künstlerische 
Entwicklung der euro- 
päischen Weberei und 
Stickerei" (Wien 1904) 
auf Seite 263 und 264. 
Und daß man sich 
auch in älterer Zeit 
  
 
 
 
 
  
 
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Abb. 23. Aus einem Mustertuch von Franz Leitenberger in Josefsthal, 
18m (oder rBrG, jedenfalls vor r8r8), 12 der wirklichen Gräße (Öster- 
reichisches Museum) 
schon der Nachahmung bewußt war, geht aus einer Nachtragsbemerkung 
in Savarys „Dictionnaire de Cornmerce" (IV, Spalte 1022) hervor; es heißt 
da: „Bemalte und bedruckte Stoffe (Toiles peintes et imprimees). Man kann 
unter dieser Bezeichnung die „Persischen Stoffe", die Indiennen und alle 
Zeuge verstehen, welche die Franzosen, die Holländer, die Engländer, die 
Deutschen, die Schweizer, die Genfer und andere Völker (gegenwärtig auch 
die Dänen) in Nachahmung der morgenländischen Stoffe?" bei sich her- 
stellen. " 
Es ist auch begreiflich, daß die Nachahmung der östlichen Stoffe zu- 
nächst durch die Holländer und Engländer erfolgte, da diese den indischen 
und ostasiatischen Handel allmählich völlig in ihre Hand gebracht hattenri- 
Die Nachbildung der östlichen Stoffe wird aber auch nach der Formen- 
gebung jedem nur einigermaßen in der Kunstentwicklung Erfahrenen 
klar sein. Es sind die typischen persischen, indischen und ostasiatischen 
Blumen, Schnörkel, tütenartigen und andere Gestalten, die man seit dem 
XVII. Jahrhundert an zahlreichen Druckstoffen oder gemalten Darstellungen 
i" Gay, a. a. 0., Seite 277, unter „Caracarf. 
i" Vgl. auch über Bougran, Cotonnie und anderes: Depierre, a. a. 0., Seite 45 ff. 
1" „a Pimitation des toiles de l'Orient". - Savary erwähnt die Franzosen nur deshalb an erster Stelle, 
weil sein Werk ursprünglich eben für Frankreich bestimmt war. 
1- Nach Forrer „Die Kunst des Zeugdruckes", Seite 64, hätte möglicherweise schon der, im Jahre r55o 
verstorbene, Maler Pieter Coecke (Cock, Kock) van Aelst (bei Fan-er und danach bei Depierre, Seite 38. irrig 
Peter Klock geschrieben) die Technik aus der Türkei und dem Orieme gebracht. Doch scheint uns diese Annahme, 
wenigstens in solcher Form, kaum erweislich und auch nicht nötig zu sein.
	        
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