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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 1 und 2)

bestimmten Teilen festzuhalten, während die Farbe an anderen Teilen wieder 
ausgewaschen wird. Es handelt sich also tatsächlich um zwei sehr ver- 
schiedene Prinzipien. Da beide Arten sich im wesentlichen aber derselben 
Hilfsmittel zum Aufdrucke bedienten und nur die aufgedruckte Masse und 
die weitere Behandlung voneinander abweichen, kann man sie immerhin 
in eine Gruppe zusammenfassen. Gewissermaßen stehen sie einander auch 
näher als jede von ihnen den weiter zu erwähnenden Techniken, die wir 
hier wieder nach unseren Gewährsmännern anführen: 
.,Von anderer Art ist die Deck-Reservage (Reservagepapp), wodurch 
einzelne Stellen des Zeuges gegen die Annahme der Farbe geschützt (reser- 
viert) werden und ihre ursprüngliche weiße Farbe behalten sollenf" Es 
findet hier also gewissermaßen das Gegenteil des früher erwähnten Ver- 
fahrens statt. Man 
druckt nicht die Far- 
be auf oder ein Mit- 
tel, sie an bestimm- 
ten Stellen festzu- 
halten, sondern ein 
Mittel, sie beim 
nachträglichenÜber- 
drucken oder Fär- 
ben von bestimmten 
Stellenfernzuhalten 
(Schutzmittel). 
Noch anders ist 
Abb. 6. „Gedruckier Kaum". aus Linz, 1822, V2 der wirklichen Größe (Öster- ' ' ' 
reichisches Museum). siehe Seite 68. Anmerkung" die Werte Art dle 
 
mit dem Ausdrucke 
„Enlevage" oder „Freßwerk" bezeichnet wird; hier werden aus einem 
gefärbten Stoffe die Farben durch Aufdruck bestimmter Chemikalien nach- 
träglich wieder herausgenommen. 
Immer muß aber die beabsichtigte Musterung (oder deren Grund) in 
irgendeiner Weise aufgetragen werden; es kann dies durch Druck, Schablo- 
nieren, Zeichnen oder auf andere Weise geschehen. Uns sollen hier, wie 
gesagt, vor allem die Druckmethoden beschäftigen. 
Hierüber sagt Keeßz" 
„In Betreff der Werkzeuge, womit der Druck geschieht, unterscheidet 
man: 1. den Hand- oder Tafeldruck, 2. den Walzendruck, 3. den Stein- 
druck, 4. den Plattendruck. 
Beim Tafeldrucke hat man Formen, die erhoben in Birnbaumholz nach 
bestimmten Desseins geschnitten oder aus Messingdraht und Blech . . . ver- 
fertigt sindfhi"? Diese Formen sind vierfacher Art: a) die Vorform, womit man 
' Ebenda, Seite 35a. 
""' „Darstellung des Fabriks- und Gewerbewesens", II. Band (Wien. xBzo), Seite x93 ff. 
"H Kupferslreifen in Holz sind seit dem Jahre 1740 üblich. Über die schweizerischen „Cliches" siehe 
Depierre, a. a. 0., Seite 58, Anmerkung.
	        
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