hineinzuziehen, um sie mit dieser in Ver-
bindung setzen zu können. Eine im Prinzip
ähnliche Behandlung treffen wir auf den
Reliefs, die Bartolommeo Bellano für den
Santo in Padua lieferte (1484 bis 1488).
Man betrachte die Szene „David trifft den
Riesen Goliath zu Tode", wo der Riese in
den oberen Partien beinahe vollrund, dann
abnehmend in Flachrelief behandelt ist: er
scheint fast zu schweben. Und würde man
nicht annehmen, daß er getroffen nach
vorne fiele, so könnte man kaum sein
Stehen erklären. Dieses aber ist bei unserem
Relief, wenn auch nicht mit voller Klarheit
erreicht, so
" doch ange-
strebtworden.
DerVer-
gleich mit
Werken des
paduanischen,
nachdonatel-
lesken Bild-
ners Bellano
wurde hier
nicht ohne Ab-
sicht gewählt:
unser Relief
Weist deut-
liche Kenn-
_ Abb. 2. Tugendstatuette (P), venezianisch,
Zeichen der Anfang des XVI. Jahrhunderts
paduanischen
Gießerzunft zu Ende des XVJahrhundertS auf.
Würden wir eine feinere Durcharbeitung der
Einzelheiten, etwa der Armmuskeln, statt der
noch skizzenhaften Formen des Rohgusses vor
uns haben, so könnten wir das Stück ruhig
diesem berühmten Meister zuschreiben. Wohl
sind die Figuren an den Santo-Reliefs fein
durchgearbeitet, vollendete Werke wie etwa
die I-Iekate im Kaiser-Friedrich-Museumi oder
die beiden Tartaros-Hügel bei Dr. Figdor in
"' Kaiser Friedrich-Museum. Berlin: Beschreibung der Bild-
Abb. 3. Tugendstatuette (Rückansicht) werke der christlichen Epochen, Bd. II t: Fritz Goldschmidt, DIC