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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 3 und 4)

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Geschnirzte und vergoldete Truhe mit zwei von Banolommeo Montagna gemalten Rundbildem, Reiterschlacht 
und Widderopfer (Mailand, Museo Poldi-Pezzoli) 
 
ständlichen Inhalt ihre Begeisterung und ihre Erzählerfreude aus den 
gleichen literarischen Quellen, aus denselben Traditionen nährte wie ihr 
Publikum. Für das Verständnis der engen Beziehungen des Besitzers zu 
„seinem" Kunstwerke in dieser auch hierin klassischen Zeit sind Schubrings 
Nachweise über die Popularität selbst der uns heute entlegen scheinenden 
Stoffe aus der antiken griechischen und römischen Sage, die wir auf italie- 
nischen Quattrocentotruhen dargestellt finden, von höchster Wichtigkeit. 
Die Antike der Frührenaissance, die, im Gegensatze zu den archäologisch 
erarbeiteten späteren Formen, frisch und unbefangen im Gewande der Zeit 
erscheint, war nichts weniger als gelehrter Aufputz, sie wurde vielmehr als 
werte Erinnerungen, als Glorie der eigenen nationalen Vorgeschichte, als 
Schatz edler Tugendbeispiele der Urväterzeit empfunden, sie war poetisch 
verklärte Sehnsucht nach nationaler und geistiger Größe. Die Begeisterung 
für antikes Leben gibt der italienischen Kunst des Quattrocento in gleicher 
Weise poetischen Inhalt wie die Ritterromantik der neu erwachenden 
deutschen Kunst im Beginne des XIX. Jahrhunderts. 
Alles, was auf den Truhen gemalt worden ist, kann man als gegenständ- 
lich den Bestellern innig vertraut, als, mit Beschränkung auf die gebildeten 
Kreise, populär ansehen. Wir gewinnen damit einen Einblick in die stoffliche 
Interessensphäre der profanen bildenden Kunst, wie ihn keine andere Gattung 
von Kunstwerken, auch nicht die Kupferstiche und die Bücherillustrationen, 
die zum Teil auch andere Aufgaben hatten und sich an einen bestimmten 
Kreis wandten, geben könnte. 
Die Auswahl der Gegenstände für Truhenbilder ist, soweit die erhal- 
tenen Werke ein allgemeines Urteil gestatten, eng begrenzt. Es ist freilich 
nur ein kleiner Teil dessen, was an Truhenbildem geschaffen worden ist, 
erhalten geblieben (Schubring meint, vielleicht nur der zehnte Teil), aber 
ohne Zweifel der wertvollste und am reichsten ausgestattete. Aber auch in
	        
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