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Volltext: Mathematische und physikalische Instrumente (Gruppe XIV, Section 1 und 2), officieller Ausstellungs-Bericht

Aftronomifche Inftrumente. 3o 
Die aus hartem Stahl gebildeten Zapfen der horizontalen Drehachfe find 
nach den Unterfuchungen in jeder Hinficht vollkommen zu nennen. 
Mit der horizontalen Drehachfe find zwei Kreife von 0 632 Meter Dia- 
meter fenlcrecht verbunden; die Theilung ift auf beiden von fünf zu fünf Bogen 
minuten diredl durchgeführt und durch zweite Kreife gedeckt; der eine diefer 
Deckkreife dient als Träger für die vier zum Ablefen der Theilung des eigent 
lichen Ablefekreifes beftimmten Schraubenmikrofkope. Der zweite Deckkreis 
trägt zwei diametrale Nonien, an denen die ftärkere Theilung des Auffuchkreifes 
bis auf 30 Bogenfecunden abgelefen werden kann. 
Der Mikrofkopträger des Ablefekreifes trägt eine Libelle zum Erkennen 
einer etwaigen Aenderung in feiner Lage. 
Klemmvorrichtung und freie Bewegung des Fernrohres ift vom Auffuch- 
kreife bequem zugänglich; diefelbe behält für die verfchiedenen Höhenlagen des 
Fernrohres diefelbe Lage zum Oculare. Die eigentliche Auffatzlibelle berührt die 
Zapfen in denfelben Querfchnitten, mit welchen die Achfe in den Lagern ruht; 
fie ift durch Federn contrebalancirt. Der Winkelwerth eines Scalentheiles beträgt 
eine Bogenfecunde. 
Die ihrer Form nach gleichen Zapfenlager geftatten die beiden nöthigen 
Corredtionen in Azimuth und Höhe. 
Aufser dem feiten Fadennetze mit 13 Vertical- und zwei nahe aneinander 
flehenden Horizontalfäden ift ein bewegliches Fadenmikrometer angebracht, und 
zwar ein beweglicher einzelner Horizontal- und ein beweglicher verticaler Doppel 
faden. Der Werth einer Schraubenumdrehung der beiden zu diefen gegen ein 
ander rechtwinkligen Bewegungen nöthigen Schrauben beträgt eine Bogen 
minute. Die Theilung an der entfprechenden Trommel gibt diredt eine 
Bogenfecunde. 
Die beiden beigegebenen Oculare geftatten eine Vergröfserung von 88 
und 132; das eigentliche Ocular ift fenkrecht gegen die Achfe des Fernrohres 
verftellbar, um bei den Beobachtungen an den Seitenfäden die Achfe des Oculars 
über diefelben bringen zu können. 
Die Beleuchtung des Fadennetzes , fowie jene der Stellen am Ablefe- und 
Auffuchkreife, wo die Mikrofkope und Nonien fich befinden, gefchieht durch 
Beleuchtungslampen eigener Conltrudtion. 
Die zur Beleuchtung getroffene Einrichtung in der hohlen Achfe geftattet, 
dafs das eine Mal die Fäden in beliebiger Färbung auf dunklem Grunde, das 
andere Mal die dunklen Fäden auf beliebig gefärbtem Grunde erfcheinen. Die 
von der Beleuchtungslampe in die Achfe gelangenden Strahlen treffen zunächft 
eine vom Oculare aus zu bewegende Moderationsvorrichtung, von hier aus eine 
in die hohle Achfe eingefetzte Sammellinfe, die das Licht derart bricht, dafs die 
nach der Brechung des Lichtes in einem Kegel weiter gehenden Strahlen auf 
vier im Würfel angebrachte, aber aufserhalb des eigentlichen Sehkegels auf einer 
beweglichen Blende flehende Prismen gelangen, von wo aus das Licht zwifchen 
der äufserenFernrohr-Wand und einem innerlich angebrachten Blendrohre aufser 
halb des Sehkegels gegen das Ocular hin auf weitere vier Prismen gelenkt wird, 
welche nun das Licht von der Ocularfeite aus gegen das Fadennetz hinfenden, fo 
dafs das Fadennetz hell und beliebig gefärbt auf dunklem Grunde erfcheint. 
Um nun das Umgekehrte, dunkle Fäden auf hellem Grunde, zu erhalten, 
ift die im Würfel angebrachte Blende noch mit einem fünften, fehr kleinen Prisma 
verfehen und vom Ocular aus beweglich eingerichtet. Wird die Blende fo geftellt, 
dafs die vier Prismen dem einfallenden Lichte abgewendet werden, fo kommt das 
fünfte kleine rechtwinklige Prisma in den beleuchteten Sehkegel, welches nun 
das Licht diredl auf die Fäden fendet, felbe beleuchtet. Die Beleuchtungslampe 
befitzt einen drehbaren Mantel mit zwei Prismenfyftemen, von welch’ beiden 
Syftemen das eine die vier Mikrofkopftellen des Ablefekreifes, das andere die 
beiden Noniusftellen am Auffuchkreife beleuchtet. 
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