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lerischen Arbeit zur Geltung. die graphische Kunst, auf deren möglichst umfassende Vor-
führung durch Originalarbeiten in Holzschnitt, Lithographie und Radierung von schwe-
discher Seite das größte Gewicht gelegt worden ist. Die k. k. I-Iof- und Staatsdruckerei,
die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, die Sammlungen des k. k. Österreichischen
Museums und durch sie und mit ihnen eine große Zahl hervorragender österreichischer
Graphiker (unter ihnen Schmutzer, Andri, Danilowatz, Ederer, Barth, Coßmann, Czeschka,
Jahn, jettmar, Kalvach, Kasimir, Klaus, Kruis, Erwin Lang, Lux, Michalek, Moll, Myrbach,
Noske, Orlik,Oswald, Schwetz, Stoitzner,Zülow) waren in einer eigenen Abteilung vereinigt.
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Die Eröffnung der Ausstellung fand am 3. April statt in Gegenwart der Prinzessinnen
Ingeborg und Mathilde und der Prinzen Eugen und Karl, der Vertreter der schwedischen
Regierung, des diplomatischen Korps der Zentralmächte und der neutralen Staaten und von
800 anderen geladenen Gästen. In Vertretung der k. u. k. Regierung war der Gesandte Graf
Hadik mit den Legationsräten Graf Desfours und Baron Sommaruga und der k. k. Gewerbe-
inspektor Dr. Bittner erschienen. Im Auftrage der erkrankten Königin besuchte deren Oberst-
hofmeisterin Gräfin Lewenhaupt die Ausstellung und sagte beim Verlassen derselben, daß
sie geradezu entzückt sei und sich freue, der Königin nur das Beste melden zu können.
„Svenska Dagbladet", „Stockholms Dagblad", „Dagens Nyheter", „Stockholms Tid-
ningen" und mehrere andere Blätter äußerten sich in spaltenlangen Artikeln über das öster-
reichische Kunsthandwerk, die graphische Kunst und die Wiener Mode. Ersteres Blatt sagte,
daß Österreich als stattlicher und kräftiger Vorkämpfer für die Propagierung seiner Kunst
und Industrie in Schweden erscheine; es müsse bedingungslos anerkannt werden, daß die
Schlacht von Österreich vollkommen gewonnen sei. Allgemein wurde festgestellt, daß die
Ausstellung und die Vorführungen Ereignisse ersten Ranges seien. Sie wurden nicht nur als
eine Erquickung für das große Publikum bezeichnet, sondern auch als lebender Ansporn
zur Weiterentwicklung in allen Dingen des Geschmacks. Besonders hervorgehoben wurde
das Zusammenwirken von Künstlern, Industrie und Gewerbe, das sich auf allen Gebieten
des Schaffens zeige. Allgemeine Bewunderung fanden die Glasindustrie, Keramik und
Metallarbeiten, die Spitzen und die hausindustriellen Erzeugnisse Österreichs und Ungarns.
Von der Wiener Mode wurde gesagt, daB sie im Wettstreite mit der Pariser bedingungslos
als erstklassig und durchaus tadellos und überlegen bezeichnet werden müsse. Vor allem
wurde auch das glänzende künstlerische Arrangement der Ausstellung in begeisterten
Worten gerühmt und betont, daß Österreich-Ungam durch diese Ausstellung einen
glänzenden, nachhaltigen Erfolg erzielt und einen vollgültigen Beweis seiner Kraft und
Leistungsfähigkeit geboten habe.
PREISAUSSCHREIBÜNG. Um dasAndenken der gefallenen Krieger durch würdige
Denkmale zu ehren, schreibt das KunstgewerblicheMuseum der Handels- undGewerbe-
kammer in Prag für das Jahr 1916 aus den von der I-Iandels- und Gewerbekammer hiezu
gewährten Mitteln und aus der Dotation des Hoftiteltaxfonds eine Konkurrenz für Entwürfe
zu Denkmälern und Gedenktafeln für die seit x9x4 gefallenen Krieger aus.
Zur Konkurrenz werden zugelassen: A. Entwürfe zu einem freistehenden gemein-
schaftlichen Denkmal für mehrere Gefallene, bestimmt für einen Ringplatz, Dorfplatz oder
einen landschaftlich interessanten und besonders hiezu geeigneten, durch den Kon-
kurrierenden selbst zu wählenden Ort in Böhmen, B. oder zu einem freistehenden Denkmal,
entweder gemeinschaftlich oder für einzelne Krieger für irgendeinen Friedhof in Böhmen,
C. oder zu einem Denkmal an der Wand, plastisch oder gemalt, für einen bestimmten,
gut gewählten Ort in Böhmen. Der gewählte Ort ist genau in Wort und Bild zu bezeichnen,
damit die Angemessenheit des Denkmals zu demselben seitens der Preisrichter richtig
beurteilt werden könne.